Rees "Rees macht mit" stellt sich vor

Rees · Karl-Heinz Bövingloh gehört zum Koordinatoren-Team der Flüchtlingsinitiative. Am Sonntag stellen sie ihre Arbeit vor.

Rees: "Rees macht mit" stellt sich vor
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"Die Reaktionen der Reeser Bevölkerung kann man schlichtweg als toll bezeichnen", sagt Karl-Heinz Bövingloh. Der Diplom-Kaufmann ist Teil des vierköpfigen Koordinatoren-Teams der Initiative "Rees macht mit!"

Gemeinsam mit Susanne Braam, Cornelia Stephan und Jovanka Mertens koordiniert er die Spenden und das ehrenamtliche Engagement der Reeser für Flüchtlinge, Asylsuchende und andere hilfsbedürftige Menschen. An jedem Montag und Mittwoch sind Vertreter des Teams zwischen 9.30 und 12 Uhr sowie von 17 bis 19 Uhr im Pius-Haus an der Kapitelstraße 11 anzutreffen. Zeitgleich sind die Koordinatoren unter der Telefonnummer 0152 23482473 erreichbar, außerdem per Mail unter kooca@outlook.de.

Meist sind Karl-Heinz Bövingloh und Susanne Braam im Pius-Haus, während Cornelia Stephan die ehrenamtlichen Helfer mit den Menschen zusammenbringt, die ihre Hilfe brauchen. Sei es für Behördengänge oder für Deutschunterricht. Karl-Heinz Bövingloh räumt ein, dass solch ein Netzwerk nicht von heute auf morgen aufgebaut werden kann. "Ich bitte alle Helfer um ein wenig Geduld und um Nachsicht, wenn wir uns nicht immer gleich am nächsten Tag bei ihnen melden können", sagt er im Namen der vier ehrenamtlichen Koordinatoren. Anfang Dezember führt die Stadt Rees Gespräche mit kirchlichen Vereinen und Stiftungen, um 2016 einen hauptamtlichen Leiter des Teams einstellen und bezahlen zu können.

Aktuell ist Jovanka Mertens fast täglich in der Unterkunft für Asylbewerber am Melatenweg anzutreffen und erfährt hautnah, was die dort lebenden Menschen benötigen. Wenn Möbel, Kinderwagen, Fahrräder oder Kleidung fehlen, setzt "Rees macht mit" auf Heidrun Weber-Klinkhammer und ihre Facebook-Seite "Rees hilft!" Sie ruft kurzfristigen zu bestimmten Sachspenden auf. "Wir haben zum Beispiel viele Kinderwagen bekommen, als Rees mehrere Familien zugewiesen wurden", sagt Karl-Heinz Bövingloh. Erstaunt war er über einen Reeser, der bei eBay einen gebrauchten Kinderwagen ersteigerte, um ihn dann zu verschenken.

Spenden wie Kleidung, Spielzeug, Haushaltswaren und Fahrräder sind jederzeit willkommen, jedoch bitten die Koordinatoren - wie auch der Caritas-Shop in der Fallstraße - darum, sich an die jeweiligen Öffnungszeiten zu halten und die Kartons nicht einfach vor die verschlossenen Türen des Shops oder des Pius-Hauses zu stellen.

Als größte Herausforderung bei der täglichen Arbeit mit Asylbewerbern wertet Karl-Heinz Bövingloh die Sprachprobleme, da Englisch und Gesten allein nicht immer zum Ziel führen. "Da sehe ich Asylbewerber in der Pflicht, die schon länger in Rees sind und sich in Deutschkursen als besonders begabt erweisen", sagt Bövingloh. Er möchte sie stärker in die Hilfsarbeit einbinden. Einige von ihnen sind am Sonntag, 29. November, von 11 bis 18 Uhr an einem Infostand auf dem kleinen Weihnachtsmarkt rund um die Reeser Pumpe anzutreffen. Bei Tee und orientalischem Gebäck stellt die Initiative "Rees macht mit!" sich und ihre Arbeit vor. Künftig öffnet im Pius-Haus auch an jedem Donnerstag von 16 bis 19 Uhr eine Teestube, in der sich Helfer und Asylbewerber kennenlernen können.

(RP)
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