RP-Thema: Die Bürgermeister-Kandidaten Olaf Roßmüller will's noch einmal wissen

Emmerich · Am 14. Januar sind Bürgermeisterwahlen in Isselburg. CDU-Kandidat Olaf Roßmüller geht selbstbewusst ins Rennen. Seine Wahlniederlage vor sechs Jahren hat der 43-Jährige längst weggesteckt.

Olaf Roßmüller tritt zum zweiten Mal als Bürgermeisterkandidat in Isselburg an.

Olaf Roßmüller tritt zum zweiten Mal als Bürgermeisterkandidat in Isselburg an.

Foto: Lindekamp

Herr Roßmüller, wann reifte bei Ihnen der Entschluss, noch einmal anzutreten?

RP-Thema: Die Bürgermeister-Kandidaten: Olaf Roßmüller will's noch einmal wissen
Foto: CHROMORANGE / Bilderbox

Roßmüller Ich habe nach dem letzten Mal, als ich gegen Rudi Geukes verloren habe, gesagt: Jetzt lassen wir erst mal ein bisschen Zeit ins Land gehen und gucken, wie sich alles so entwickelt. Aber seit so circa einem Jahr, ungefähr, war ich mir schon sicher, dass ich es noch einmal versuchen werde.

Hat sich bei dieser Wahl die Ausgangslage geändert?

Roßmüller Absolut. Letztes Mal war ich 'der junge, unbekannte Herausforderer', dieses Mal sind die Vorzeichen gänzlich anders. Jetzt ist es das etablierte, politisch aktive Mitglied des Rates gegen den Verwaltungsmitarbeiter.

Jetzt haben Sie aber noch einen Mitbewerber vergessen...

Roßmüller Nein, den habe ich nicht vergessen.

Aber Sie haben Ihn nicht genannt...

Roßmüller Das ist richtig. Aber ich muss schon sagen, dass ich davon ausgehe, es wird sich zwischen Herrn Carbanje und mir entscheiden. Natürlich ist Johannes Epping auch dabei und ein vollwertiger Kandidat. Ich möchte ihn auf keinen Fall herabstufen. Der Wahlkampf läuft daher darauf hinaus, dass die Wähler sich zwischen zwei Politikern, die etwas für die Stadt erreichen wollen, und einem Verwaltungsmitarbeiter, der einfach die nächste Stufe erreichen will, entscheiden können.

Glauben Sie, dass ein Kandidat am 14. Januar schon die erforderliche Stimmenmehrheit erhält?

R0ßmüller Ich gehe davon aus, dass es eine Stichwahl gibt.

Wie sehen Sie Ihre Chance?

Roßmüller Vom Gefühl her würde ich sagen, meine Position ist nicht schlecht. Ich denke, ich habe Standfestigkeit nachgewiesen, dass ich am Ball bleibe, auch von Niederlagen mich nicht umwerfen lasse.

Kommen wir zu den Themen, die die Isselburger bewegen. Wo sehen Sie die oberste Priorität?

Roßmüller Ein ganz großes Thema ist natürlich Hochwasserschutz. Wir alle haben die Erfahrungen vom Juni vergangenen Jahres noch ziemlich in den Knochen sitzen. Natürlich hat es auch was gegeben: Wir haben ein fertiges Hochwasserschutzkonzept, wo aber jetzt seit Monaten munter gestritten wird, in welchem Rahmen das verwirklicht wird, wer überhaupt was verwirklicht, ob überhaupt alle Gemeinden ihre Maßnahmen verwirklichen. Der Kreis Borken und der Regierungsbezirk Münster haben eine Idee, wie es laufen sollte. Die wird dann von Isselburg mitvertreten.

Aber ?

Roßmüller Der Regierungsbezirk Düsseldorf als oberste genehmigende Behörde hat eine ganz andere Idee. Hamminkeln hat den Herrn Romanski, der munter voranschreitet und schon mal versucht, Pflöcke einzurammen. Also das Thema läuft meiner Meinung nach noch viel zu unkoordiniert. Da müssen wir unbedingt ran. Da müssen auch alle mal an den Tisch. Bisher hat es keine Runde gegeben, wo wirklich mal alle Beteiligten am Tisch saßen. Die Landwirte, die Isselverbände, die Behörden und vielleicht auch die Politik. Das geht so nicht. Dieses Projekt ist einfach zu groß. Wir müssen einen Konsens finden und dann bin ich mir sicher, dass wir die Maßnahmen gescheit umsetzen können.

Wo sehen Sie noch Handlungsbedarf?

Roßmüller Die Verwaltung muss moderner werden. Auf der letzten Ratssitzung wurde beschlossen, dass ein Management-System angeschafft wird, damit weitestgehend papierlos gearbeitet werden kann. Das wird ja höchste Zeit. So muss auch der Bürgerservice verbessert werden. Zum einen über das Internet. Zum anderen müssen auch Öffnungszeiten bürgerfreundlicher sein. Auch für die Verwaltung muss so ein bisschen die Mentalität gelten, der Kunde ist König. Was ich auf jeden Fall anbieten werde, sind Bürgermeister-Sprechstunden in den unterschiedlichen Ortsteilen.

Das Thema Baugebiete wird ebenfalls immer wieder in den politischen Gremien behandelt.

Roßmüller Wir brauchen Wohnraum. Wohnraum für alle. Wir haben aber neben dem Hochwasserschutz auch das Problem, dass im Landesentwicklungsplan überhaupt keine Flächen für die Stadt Isselburg für die nächsten Jahre ausgewiesen sind. Da müssen noch ganz dicke Bretter gebohrt werden. Wir haben noch die alten Projekte, die wir vor uns herschieben. Linders Feld sieht gut aus. Dann bleiben noch in Isselburg Paßhof II und III. Da geht es leider nur voran, wenn wird den Hochwasserschutz machen. Wir könnten höchstens den hinteren Bereich so schon erschließen.

Sie haben zuletzt mehrmals gesagt, dass das Thema Schule am Standort Stromberg noch nicht vom Tisch ist. Wie stellen Sie sich das vor?

Roßmüller Ich bin da aktuell aktiv. Da laufen sehr erfolgsversprechende Gespräche zwischen Isselburg21 und der Bezirksregierung. Es geht um eine Ersatzschule in privater Trägerschaft.

Können Sie noch einmal genauer ausführen, welche Lösung Ihnen da vorschwebt?

Roßmüller Wir müssen zunächst mal bei der Bevölkerung abfragen, ob sie das überhaupt möchte. Dann muss die Schulform festgelegt werden: Sekundar- oder Gesamtschule. Ich glaube Real- und Hauptschule scheiden von Anfang an aus. Es hätte den Vorteil, dass wir ganz neu anfangen könnten, hätten freie Lehrerwahl. Ich glaube, man hätte dann eine sehr gute Einflussmöglichkeit, hier ein gutes Schulangebot hinzubekommen.

(RP)
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