Kommentar Nur eine Utopie: Die Volkssparkasse Emmerich-Rees

Emmerich · Stellen Sie sich als Sparkassenkunde vor, Sie hätten heute eine EC-Karte der "Volkssparkasse Emmerich-Rees" im Portemonnaie. Keine Probleme mit Filialschließungen, genügend Geldautomaten. Diese Fusion zwischen Volksbank und Sparkasse war im Gespräch. Das wissen bis heute nicht viele.

Kommentar: Nur eine Utopie: Die Volkssparkasse Emmerich-Rees
Foto: Markus van Offern

Die Kunden der Sparkasse in Emmerich und Rees schüttelt es in diesen Tagen ordentlich durch. Geldautomaten bald weg, Filialen bald weg, Emmerichs Sparkassenvorstand Gregor Reinen bald weg - nichts bleibt bei der Sparkasse Rhein-Maas mehr so, wie es die Menschen von der Sparkasse Emmerich-Rees kannten. Traurig, wenn der Ortsvorsteher in Millingen die Menschen sogar zu einer Unterschriftenaktion auffordert, damit die Sparkasse wenigstens den Geldautomaten stehen lässt.

Wird der Vorstand in Kleve das Millinger Betteln erhören? Wohl kaum.

Dabei gibt es die Lösung für die Menschen in Millingen und woanders gleich um die Ecke: die Volksbank Emmerich-Rees. Ganz offen haben sich die Vorstände der Genossenschaftsbank, Holger Zitter und Ralf van Bruck, im RP-Interview geäußert. Ihre Aussage ist logisch: Wer weiterhin Geldautomaten und Filialen in seinem Ort haben will, der muss bei ihnen ein Konto eröffnen. Weil die Volksbank gewillt ist, ihr Geschäftsmodell nicht zu ändern.

Wenn die Menschen allerdings protestieren und trotzdem die Dinge mit sich geschehen lassen - dann wird sich der Volksbank-Vorstand wohl auch überlegen, ob es für die Zukunft Sinn macht, hohe Kosten in Kauf zu nehmen für etwas, auf das die Menschen im Zweifel verzichten. Das ist keine Drohung, sondern eine kaufmännische Rechnung.

Ebenso wie der Vorschlag, der von der Volksbank an die Sparkasse herangetragen wurde, es mit einer Fusion der beiden Geldinstitute vor Ort zu versuchen. Darüber ist damals im kleinen Kreis diskutiert worden, zu einer Zeit, in der das Zusammengehen der Emmericher und Reeser mit Kleve sowie Straelen noch am Anfang stand.

Der Versuch hatte politisch keine Chance. Weil bis dahin noch niemand die Fusion einer genossenschaftlichen und einer kommunalen Bank ausgelotet hatte. Und weil das Denken immer auf die andere Rheinseite zielte. Das war schon zu Zeiten des Sparkassenvorstands Johannes Welmans so gewesen.

Für Sparkassenkunden hätte eine Volkssparkasse (den Namen habe ich mir ausgedacht) allerdings Vorteile gehabt: weiterhin Filialen vor Ort, Geldautomaten in jedem Dorf. So bietet es eben nur noch die Volksbank an.

(RP)
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