Emmerich Neumarkt: Die Unterschrift ist da

Emmerich · Investor Josef Schoofs hat das Ultimatum eingehalten. Gestern um 18 Uhr unterschrieb der neue Eigentümer des Deutsche-Bank-Gebäudes den wichtigen Vertrag zur Abstandsflächen-Regelung auf dem Neumarkt.

 Der Neumarkt, eine Wunde in der Emmericher Innenstadt. Investor Schoofs kann sie nunmehr mit der erfolgten Unterschrift heilen.

Der Neumarkt, eine Wunde in der Emmericher Innenstadt. Investor Schoofs kann sie nunmehr mit der erfolgten Unterschrift heilen.

Foto: RP-Foto. Markus van Offern

Der Emmericher Neumarkt ist nichts für nervenschwache Menschen. Heute um 0 Uhr lief das Ultimatum ab, das der Emmericher Rat Investor Josef Schoofs vor sechs Wochen gestellt hatte. Eine Unterschrift, wie verlangt, konnte der Kaufmann den Emmerichern gestern Abend um 18 Uhr präsentieren.

Bekanntlich geht es um die Unterschrift unter einen Vertrag, der Schoofs zusichert, dass er seine geplante Bebauung auf dem Neumarkt näher an das Deutsche-Bank-Gebäude heranrücken lassen darf als dies die Bauvorschriften üblicherweise zulassen. Hier geht um die Tiefgarageneinfahrt. Schoofs will eine neue Tiefgarage bauen, die alte Einfahrt würde zu diesem Zweck vergrößert.

Gestern Morgen warteten im Rathaus alle gespannt auf den Nachmittag. Denn Schoofs hatte erklärt, dass Zeit geblockt sei bei einem Notar. Und zwar mit ihm und dem neuen Eigentümer des Deutsche-Bank-Gebäudes. Mit diesem bestünde Einigkeit in der Sache.

Das machte natürlich Hoffnung. Zumal sich bereits einige Tage vor Ablauf des Ultimatums entscheidende Dinge rund um den Neumarkt getan hatten. Das Gebäude, in dem die Bank ihren Sitz hat, ist inzwischen von den irischen Eigentümern, den Schoofs die Verzögerungen zur Last legt, verkauft worden. Es gehört nunmehr Bernd Lindau aus Dorsten. Er betreibt eine Kette von Geschäften mit Babyzubehör, unter anderem in Wesel.

Insider gehen davon aus, dass der Kauf für ihn eine Investition in Immobilien ist und damit die Eröffnung eines neuen Geschäftes im Neumarkt-Gebäude nicht verbunden ist.

Im Gegenteil: Die Deutsche Bank hat sich Lindau gegenüber verpflichtet, länger in Emmerich zu bleiben, so Schoofs. Daher sei es Lindau wichtig, dass auch ihr Einverständnis für die Abstandsregelung gegeben werde. Bis zum 15. Dezember soll dieses vorliegen. Schoofs: "Das ist mit der Deutschen Bank abgesprochen. Sie ist damit einverstanden." Dass die Deutsche Bank ihre Filiale in Emmerich behalten will, ist dabei eine ebenso interessante Nachricht, wie die der erfolgten Unterschrift. Bekanntlich will die Bank ihr Filialnetz in Deutschland deutlich ausdünnen.

Dass Josef Schoofs ungeachtet der Aufregung und des Ultimatums das 16-Millionen-Projekt in Emmerich hätte umsetzen wollen, machte er gestern in einer ausführlichen Presseerklärung an die RP deutlich. Selbst für den Fall, dass es im Laufe des Tages keine Unterschrift unter den Vertrag geben sollte, hatte Schoofs am Morgen erklärt: "Für den Fall das, was wir nicht hoffen, dies nicht geschieht, sehen wir uns in der Zwischenzeit in der Lage, die Immobilie mit den Mietern Penny, Medi-Max und der Frische Arena mit einer geänderten Planung, auf der Basis des Ratsbeschlusses vom April 2011 zu realisieren. Eine zusätzliche Zufahrt zur Tiefgarage ist in diesem Fall nicht zu vermeiden und erfordert Regelungen der Verkehrsströme. Entgegen der bisherigen Planung muss aus Platzgründen eine weitere Verkaufsfläche im Bereich des Neumarktes entfallen."

(ha)
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