Emmerich Neues Kulturzentrum öffnet die Pforten

Emmerich · Die neuen Räume des Alevitischen Kulturzentrums Emmerich und Umgebung am Löwentor wurden eingeweiht. Bürgermeister Peter Hinze lobte den guten Kontakt.

 Hüseyin Mat, Mehmet Yücel und Peter Hinze (v.l.) schneiden das Band durch.

Hüseyin Mat, Mehmet Yücel und Peter Hinze (v.l.) schneiden das Band durch.

Foto: Markus van Offern

Am Sonntag war es soweit: Nach einer rund halbjährlichen Renovierungsphase wurden die neuen Räumlichkeiten des Alevitischen Kulturzentrums Emmerich und Umgebung am Löwentor eröffnet. Bürgermeister Peter Hinze, Hüseyin Mat, Bundesvorsitzender der Alevitischen Gemeinde, und Mehmet Yücel, Geistlicher der Gemeinde, schnitten das rote Band durch. In einem kurzen Einweihungsgebet wünschte Yücel alles Gute auf den weiteren Wegen, Gesundheit und Erfolg für alle Veranstaltungen und Projekte und für die Pläne in der Zukunft.

Nach fünf Jahren, in der die Stadt und die Stadtwerke der Alevitischen Gemeinde die Räumlichkeiten der ehemaligen Feuerwehr an der Dederichstraße 2 mietfrei zur Verfügung gestellt hatten, lief der Mietvertrag aus. "Das Gebäude soll abgerissen werden", erzählte Necet Özerdogan, Aufsichtsratsvorsitzender des Vereins, der in Emmerich rund 50 Mitglieder zwischen sechs und 91 Jahre hat. Insgesamt gibt es im Kreis Kleve und in Bocholt, die zur Gesamtgemeinde dazugehören, mehr als 500 Mitglieder.

Man suchte nach neuen Räumlichkeiten und kaufte schließlich im Dezember 2016 die ehemalige Kneipe "Henki's Hütte". Mit viel Engagement der Mitglieder wurden Renovierungs- und Verschönerungsarbeiten durchgeführt. "Wir haben überall Laminat gelegt, die Wände, Treppenaufgang und Haustüre neu gestrichen, das Holz poliert und Reinigungsarbeiten gemacht", sagte Özerdogan. Entstanden ist ein freundliches Gebäude, in dem die Alevitische Gemeinde verschiedene Projekte und Seminare in den Bereichen Religion, Kultur, Musik, Sport, Integration und Sozialprojekte durchführen möchte.

"Über das Kulturzentrum kann der Dialog mit Migranten sehr gut gelingen", freute sich Vera Artz von der Stabsstelle Asyl und Integration der Stadt Emmerich. "Das ist für uns ein wichtiger Anlaufpunkt. Ich hoffe auf eine noch intensivere Zusammenarbeit, beispielsweise in Bezug auf Deutschkurse oder Hausaufgabenhilfe, was hier teilweise schon läuft und auch in Planung ist", sagte sie.

Im Erdgeschoss wird ein Büro eingerichtet, in dem unter anderem eine Rechtsfragen-Beratung stattfinden soll und Übersetzungen getätigt werden. Im ersten Stock befindet sich der Kinder- und Jugendraum, wo Kinderveranstaltungen und Nachhilfeunterricht stattfinden sollen und die Möglichkeit zum Fernsehen und zur Filmvorführung besteht. Der Thekenbereich im ersten Stock wurde belassen. "Das ist hier der Treffpunkt für die Erwachsenen", so Özerdogan. "Hier habe ich schon Billard gespielt, da war das noch ein Billardcafé und unten war das ,Kurios' drin", erinnerte sich der Bürgermeister bei einer Rundführung. Im oberen Stockwerk unterm Dach befindet sich ein Saal für Folkloreveranstaltungen, Tanzkurse, Seminare und Andachten.

Fatma Özerdogan und Ozan Topal vom Jugendvorstand führten zweisprachig durch das Programm. Neben Reden des Geistlichen Mehmet Yücel, Necet Özerdogan und Hüseyin Mat sprach auch Bürgermeister Hinze. Er gratulierte zu den neuen Räumlichkeiten und betonte die besondere Gastfreundschaft des Alevitischen Kulturvereins. "Wir sind schon oft zu Gast gewesen, es besteht ein guter Kontakt. So bleibt man immer im Gespräch und es ist so auch leichter, Lösungen zu finden, wenn es mal Probleme gibt."

Für die musikalische Unterhaltung auf der Langhalslaute sorgten Asik Fedai, Cemo Dogan und der erst zehnjährige Gökhan Mete. Am Abend luden die Mitglieder der Gemeinde ihre Gäste - rund 150 bis 200 aus ganz NRW hatten sich angesagt - zu einem Essen ein.

(moha)
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