Reeser Gymnasium in Emmerich Neuer Traumberuf: Eventmanager

Emmerich · Beratungstag am Reeser Gymnasium. Management ist stark gefragt, die Logistikbranche nicht.

 Diplom-Psychologin Andrea Meiners spricht mit Schülern.

Diplom-Psychologin Andrea Meiners spricht mit Schülern.

Foto: van Offern, Markus (mvo)

Partys organisieren und damit auch noch ordentlich Geld verdienen - welcher 16-Jährige träumt nicht von dieser Aussicht? Klar, dass am vergangenen Samstag bei der Berufsberatung im Reeser Gymnasium der Job des Eventmanagers derjenige war, über den die meisten der Schüler mehr wissen wollten. Dicht gefolgt übrigens von der Frage, wie man am besten Chef wird. Denn "Management" rangierte auf Platz zwei.

Allerdings scheint fernab dieser Wünsche auch die Aussicht auf eine sichere Anstellung bei "Papa Staat" für junge Menschen erstrebenswert zu sein. Polizei, Bundespolizei, Bundeswehr und Pädagoge sowie Verwaltung waren jedenfalls stark frequentiert.

Wie hoch ist also die Aussagekraft eines solchen Berufe-Rankings tatsächlich, das sich bei der Veranstaltung abzeichnete, die das Niederrheinische Institut für Berufsförderung und der Rotary Club Emmerich-Rees organisiert hatte?

Zumindest zeigen sich Tendenzen. Zum Beispiel die, dass die Logistikbranche, die in unserer Region von großer Bedeutung ist, bei Jugendlichen kaum auf Interesse stößt. Die Unternehmen haben das bereits erkannt. Das Werben um junge Leute hat begonnen.

Erkenntnisreich ist die Berufsberatung allerdings auch in anderer Hinsicht. Die Schüler, die sich am Samstag mit Fach- und Führungskräften aus der Region unterhalten konnten, waren im Schnitt 15/16 Jahre alt. In ein bis zwei Jahren machen sie ihr Abitur. Und damit ein Jahr eher als Jahrgänge vor ihnen. Macht es Sinn, Jugendliche ein Jahr eher entscheiden zu lassen, welcher Beruf oder welches Studium für sie richtig ist? Das Abitur nach zwölf Jahren ist zumindest aus dieser Perspektive kein Gewinn. Das zeigen oftmals die Fragen der jungen Leute, für die die Berufsentscheidung noch in ganz weiter Ferne zu liegen scheint. Und deren Vorstellung mit den tatsächlichen Gegebenheiten folglich nur sehr wenig zu tun haben.

Aber vielleicht war das auch nie anders. Und vermutlich ist deshalb schon vor 28 Jahren dieser Tag eingerichtet worden. Er sollte Schülern eine Orientierung geben, weil sie einen Vormittag lang mit Menschen sprechen können, die den Beruf ausüben, für den sie sich interessieren. Bis zu drei Berufe können sie sich aussuchen. 45 Minuten dauern die Gespräche, die gruppenweise in Klassenräumen geführt werden.

In diesem Jahr fand die Berufsberatung zum ersten Mal im Gymnasium Aspel in Rees statt. In den Vorjahren war das Gymnasium in Emmerich Veranstaltungsort gewesen.

Das Angebot richtete sich an die Gymnasien aus Emmerich, Rees, Kalkar, Kleve sowie an das Andreas-Vesalius-Gymnasium, Wesel, und das Berufskolleg des Kreises Kleve. Insgesamt kamen 400 Schüler zum Berufsberatungstag.

(ha)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort