Emmerich Nato-Standort Kalkar/Uedem wächst weiter

Emmerich · Auch Bundeswehr und Nato leiden unter Fachkräfte-Mangel. Wie General Joachim Wundrak gestern anlässlich des Aschermittwochs-Fischessen in der Kalkarer Kaserne berichtete, wird der wachsende Standort noch einmal um 160 Dienstposten aufgewertet. Ob allerdings für diese 160 Stellen auch genügend fachlich geeignete Soldaten vorhanden sein werden, das ist eine andere Frage. "Wir stehen im Wettbewerb mit vielen anderen Berufsfeldern", sagte Wundrak. Für die Gewinnung der benötigten Kräfte sei nicht förderlich, dass die Anerkennung und Wertschätzung der Streitkräfte sinke. Etwa 180 geladene Gäste hörten dem General zu und ließen sich anschließend das Fischbuffet munden.

 Zum alljährlichen Aschermittwochs-Fischessen kamen viele Gäste aus der Gesellschaft. Darunter auch Umweltministerin Barbara Hendricks.

Zum alljährlichen Aschermittwochs-Fischessen kamen viele Gäste aus der Gesellschaft. Darunter auch Umweltministerin Barbara Hendricks.

Foto: Gottfried Evers

Als erste wurde Bundesumweltministerin Barbara Hendricks begrüßt. Von ihr wird angenommen, dass sie, wenn die SPD-Mitglieder einer erneuten Großen Koalition zustimmen, im künftigen Kabinett weiter für die Umwelt zuständig sein wird. Zahlreiche Vertreter verschiedener Bereiche des öffentlichen Lebens waren der Einladung nach Kalkar ebenfalls gefolgt, darunter die Leitende Militär-Dekanin Petra Reitz, Landrat und viele Bürgermeister, Schulleiter, Gäste aus der Wirtschaft, von Behörden und Verbänden. Der Chef des Stabes und Standortälteste Kalkar / Uedem, Bernhard Schulte Berge, erinnerte mit seinem Aschekreuz auf der Stirn an den Anlass des Treffens: Aschermittwoch. Für Wundrak war der Termin zudem ein Aufhänger für nachdenklich stimmende Worte: "Frieden und Wohlstand müssen verteidigt werden. Und zwar nicht nur bei uns, sondern in vielen Krisengebieten der Welt." Aktuell seien etwa 50 in Kalkar stationierte Soldaten in Afghanistan, Kosovo, Jordanien, Niger und Mali im Einsatz. Dass der Wehrbeauftragte Hans-Peter Bartels gerade erst festgestellt habe, die Bundeswehr könne wegen mangelhaften Materials ihre Aufgaben nur unzureichend wahrnehmen, bereite große Sorgen. Krieg, Terror und internationale Konflikte kosteten immer wieder auch europäische Soldaten das Leben.

Auf den Standort bezogen erklärte Oberstleutnant Alexander Feja, zuständig für die Pressearbeit, insbesondere das Zentrum Weltraumoperationen werde weiter anwachsen, ebenso der Einsatzstab der Schnellen Eingreiftruppe der Nato. Derzeit seien in Kalkar und Uedem 1300 Soldaten beschäftigt. In Gebäude, Infrastruktur und IT würden bis 2020 rund 100 Millionen Euro investiert, von weiteren 30 Millionen Euro profitiere der multinationale Gefechtsstand der Nato.

(RP)
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