Emmerich Emmericher wählen Schwarzes Schaf

Emmerich · Heute und am kommenden Dienstag macht der Nachwuchswettbewerb für Kabarettisten in Emmerich Station. Bei den beiden Vorrundenterminen im Stadttheater darf das Publikum selbst Jury spielen. Die RP stellt die Teilnehmer vor.

 Blömer und Tillack

Blömer und Tillack

Foto: privat/ J. Flöting

Es darf wieder gelacht werden im Emmericher Stadttheater. Jeweils sechs Kabarettisten treten heute Abend sowie am kommenden Dienstag mit einem Kurzprogramm beim Nachwuchswettbewerb "Das Schwarze Schaf" an, der 1999 von dem Niederrhein-Kabarettisten schlechthin, Hanns Dieter Hüsch, ins Leben gerufen wurde. Der Preis, der alle zwei Jahre vergeben wird, macht schon seit langem auch in Emmerich Station, ebenso in Krefeld, Wesel und Moers. Das Besondere: Das Publikum entscheidet, welche Kandidaten den Einzug ins Finale am 7. Mai in Duisburg schaffen.

Damit die Wahl etwas leichter fällt, hier schon mal ein Überblick über die nominierten Nachwuchskünstler.

Heute treten auf:

Blömer/Tillack Sie stammen aus dem südlichen Norden Ost-Westfalens beziehungsweise aus dem westlichen Teil West-Westfalens. Schon das zeigt: Dieses Duo hat viele absurde Situationen und komische Momentaufnahmen zu bieten. Zum Lachen geht hier garantiert keiner in den Keller.

 De Frau Kühne

De Frau Kühne

Foto: ""

Michael Feindler Er ist gerade mal 26 Jahre alt und gilt schon als feinsinniger Lyriker unter den Kabarettisten. Auch die "Poetry Slam"-Szene ist ihm nicht fremd. Er findet: Dem Publikum darf man durchaus etwas mehr zutrauen - in Hinblick auf Denkleistung, Schmerzgrenze und Empfindsamkeit.

De Frau Kühne Über die schlagfertige Xantenerin muss man nicht mehr viele Worte verlieren. In dieser Session hat sie auch den Karneval mit dem Wahnsinn vor und hinter der eigenen Haustür aufgemischt. Eins ist klar: De Frau Kühne kennt die Tücken des Alltags.

 Heino Tiskens

Heino Tiskens

Foto: Busch, Franz-Heinrich sen. (bsen)

Sebastian Nitsch Die Welt geht den Bach runter, aber wo kommt der Bach her? Sebastian Nitsch wandert bis zur Quelle des Irrsinns. Sein Hobby ist die gründliche Betrachtung der Welt. Aus den kleinen unscheinbaren Dingen des Lebens macht er große Geschichten.

Kai Spitzl Der Wortakrobat hat nach eigenen Angaben 1988 den Lhotse ohne Sauerstoffgerät bestiegen. Folge: Höhenkrankheit mit akuten Halluzinationen und die Berufswahl Kabarettist.

Heino Tiskens Der Liedermacher und Geschichtenerzähler vom Niederrhein ist eigentlich Physiotherapeut. Klar, dass sein Humor auch heilsam sein kann.

 Christoph Tiemann

Christoph Tiemann

Foto: Die Krähen

Diese Kandidaten treten am 15. März auf:

2 gewinnt David Haller und Homajon Sefat machen ihr ganz eigenes Ding. Gestartet sind die beiden Österreicher mit einem satirischen Internet-Blog. Hier gibt's viel Wiener Schmäh mit schwarzem Humor, bei dem niemand geschont wird.

Katharina Hoffmann Im Quatsch Comedy Club war sie schon zu sehen und auch in der "Ladys Night" des WDR. Die Theater- und Fernsehschauspielerin lässt sich für die Frauenbewegung Femen casten oder singt Griechenlands Ex-Finanzminister Yanis Varoufakis ein Ständchen.

Marvin Spencer Der Halb-Jameikaner bewegt sich zwischen Kabarett und Stand-up-Comedy. Mal zerlegt er süffisant den Alltag, im nächsten Moment die Tagespolitik.

Olivier Sanrey Ohne ein Wort Deutsch zu sprechen, kam der Belgier hierher. Seitdem hat er viele Comedy-Preise eingeheimst. Mit französischem Akzent hält er nicht nur den Deutschen den Spiegel vor.

Fabian D. Schwarz Als Theologe kennt er sich natürlich gut aus mit den wesentlichen Themen des Lebens, aber viele Fragen bleiben offen. Zum Beispiel: Warum gibt es so viele Menschen, die ihr Geld damit verdienen, Geld zu verdienen? Oder: Geht es im Himmel wirklich gerecht zu?

Christoph Tiemann Der Autor und Sprecher beim WDR tadelt punktgenau, schimpft treffsicher und fährt aus der eigenen Haut formvollendet in eine andere: in die des Bayerischen Bierzelt-Grantlers, des österreichischen Kunstexperten oder des schwedischen Dorfpolizisten.

Ticket-Preise: 12 Euro, ggf. zzgl. VVK-Gebühren, für Schüler und Studenten 7 Euro. Theaterbüro, Agnetenstraße 2, www.dasschwarzeschaf.com.

(RP)
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