Emmerich Mordkommission ermittelt in Elten

Emmerich · Ein ortsbekannter Senior aus Elten wird tot in seinem Haus an der Abteistraße gefunden.

 In diesem Haus fanden die Einsatzkräfte gestern Morgen den 77-Jährigen.

In diesem Haus fanden die Einsatzkräfte gestern Morgen den 77-Jährigen.

Foto: Markus van Offern

Am Freitagmorgen an der Abteistraße in Elten: Blutspuren an der Haustür, unerklärbare großflächige Wasserflecken an der Mauer, die aussehen, als wären sie vom Hausinnern nach außen gedrungen, ein Polizeiauto vor dem Haus, das ganze Grundstück ist mit rot-weißem Flatterband mit der Aufschrift "Polizeiabsperrung" abgesperrt - es ist nicht zu übersehen, dass hier etwas passiert ist. Ein Mann, ein "Ur-Eltener" und sehr bekannt in seinem Dorf, starb hier.

Gestern Abend gab es eine gemeinsame Presseerklärung der Polizei Krefeld, Polizei Kleve und der Staatsanwaltschaft Kleve. Überschrift: "Verdacht eines Tötungsdelikts in Emmerich-Elten."

Und die Polizei bittet die Bevölkerung um Mithilfe: Am gestrigen Freitag hätten Beamte der Polizei Kleve in einem Haus an der Abteistraße in Emmerich-Elten eine Leiche entdeckt. "Bei dem toten Mann handelt es sich um den 77 Jahre alten Bewohner des Hauses, Robert Theodor Christ." Er sei der Pächter der Tankstelle an der Beeker Straße in Emmerich-Elten. Gegen kurz nach 9 Uhr morgens sei der Adoptivsohn des Bewohners an das Haus an der Abteistraße gefahren, um nach dem Rechten zu sehen. Als er die Tür des Hauses geöffnet habe, habe er Blutspuren bemerkt und gesehen, dass das komplette Erdgeschoss mit Wasser überschwemmt war. Der 58-Jährige habe das Haus nicht betreten, sondern stattdessen die Polizei gerufen.

"Beamte der Polizei Kleve fanden den 77-jährigen Bewohner dann tot in seinem Haus auf", schreibt die Polizei. Aufgrund der Auffindesituation bestehe der Verdacht eines Tötungsdeliktes, daher seien die Ermittlungen von einer gemeinsamen Mordkommission des Polizeipräsidiums Krefeld und Beamten der Polizei Kleve übernommen worden.

 Aufschlussreich vermutlich für die Spurensuche: Blut an der Haustür.

Aufschlussreich vermutlich für die Spurensuche: Blut an der Haustür.

Foto: Markus van Offern

Weiter hieß es, dass die Staatsanwaltschaft Kleve für den heutigen Samstag eine Obduktion der Leiche angesetzt habe. Die weiteren Ermittlungen zum Tathergang und zum Todeszeitpunkt dauerten an. Weitere Informationen zum Tathergang könnten zum jetzigen Zeitpunkt nicht mitgeteilt werden.

Die Mordkommission Krefeld bittet nun um Hinweise von Zeugen: Wer hat im Bereich des Eltener Wohnhauses an der Abteistraße, Hausnummer 2, verdächtige Beobachtungen gemacht? Wer kann Angaben machen zu verdächtigen Feststellungen? Hinweise werden erbeten an die Mordkommission bei der Polizei in Emmerich unter der Telefonnummer 02821 5040.

Die Nachbarn zeigten sich betroffen. "Wir waren sehr überrascht, als wir die Polizei vor der Tür stehen sahen", sagte ein Anwohner. Als er erfuhr, dass sein Nachbar tot ist sei er erschrocken gewesen. "Wir alle kennen ihn sehr gut. Er spielte Orgel in der Kirche und sang im Männergesangsverein. Er hatte eine sehr gute Stimme", erzählt der Nachbar. Er wohne seit 45 Jahren an der Abteistraße, aber den Verstorbenen kannte er noch länger. "Ich bin mit ihm schon zur Schule gegangen." Auch andere Nachbarn beschreiben den 77-Jährigen als einen freundlichen Mann.

 Die Hauswand ist nass. Das Erdgeschoss ist mit Wasser überschwemmt.

Die Hauswand ist nass. Das Erdgeschoss ist mit Wasser überschwemmt.

Foto: Markus van Offern

Der 77-Jährige wurde in Elten geboren, besuchte dort die Volksschule und machte auch die "niederländische Zeit" mit.

Was sind die Hintergründe der Tat? War es ein Raubdelikt? Das Opfer soll nicht unvermögend gewesen sein, so Anwohner. In den vergangenen Wochen sei er in seinem Mercedes gesehen worden, in dem neben ihm junge Männer saßen, die im Ort nicht bekannt gewesen seien.

(RP)
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