Rees Millinger Pfarrhaus soll verkauft werden

Rees · "In wirtschaftlicher Hinsicht ein logischer Schritt, aber im Herzen tut es weh", sagt Pfarrer Michael Eiden.

 Seit August vergangenen Jahres steht das Millinger Pfarrhaus an der Hurler Straße leer. Jetzt soll es veräußert werden.

Seit August vergangenen Jahres steht das Millinger Pfarrhaus an der Hurler Straße leer. Jetzt soll es veräußert werden.

Foto: Michael Scholten

Im August 2016 ging Pfarrer Marian Szalecki in den Ruhestand und verließ das Millinger Pfarrhaus. Seither steht die Immobilie an der Hurler Straße 12 leer. Jetzt soll sie verkauft werden. Laut Pfarrer Michael Eiden traf der Kirchenvorstand von St. Quirinus die Entscheidung nicht ohne Emotionen: "In wirtschaftlicher Hinsicht ist das ein logischer Schritt, aber im Herzen tut es weh, weil der Verkauf zugleich ein Zeichen dafür ist, dass Millingen keinen eigenen Pfarrer mehr bekommen wird." Künftig soll das benachbarte Pfarrheim, in dem unter anderem die Bibliothek und die Jugendarbeit eine Heimat haben, das alleinige Zentrum der Gemeindearbeit werden.

Auch das Pfarrbüro soll möglichst bald aus dem Pfarrhaus ausziehen und im Pfarrheim funktionale Büromöbel erhalten. Die können in Schränke geklappt werden, wenn der Platz für Versammlungen oder andere Anlässe gebraucht wird.

Nachdem eine Sachbearbeiterin aus dem Generalvikariat den Verkehrswert des Pfarrhauses ermittelt hat, wurde der Reeser Makler Simon Vos mit dem Verkauf beauftragt. Vos wuchs neben dem Pfarrhaus auf und ist sich mit Dominik Teloh vom Kirchenvorstand St. Quirinus einig, dass die Immobilie einen Käufer finden soll, der auch die Historie des Hauses wertschätzt. Das Pfarrhaus wurde im Jahr 1974 auf einem 1165 Quadratmeter großen Grundstück im Zentrum Millingens gebaut. Es ist voll unterkellert und bietet 170 Quadratmeter Wohnfläche. Das Erdgeschoss hat vier Zimmer, eine Küche und ein Gäste-WC, im Obergeschoss gibt es fünf Zimmer, zwei Badezimmer und einen Balkon. Dazu kommen ein großer Garten und eine Garage.

Der Verkaufspreis von 135.000 Euro klingt zunächst einmal überraschend niedrig, bezieht sich aber allein auf das Haus. Für das Grundstück selbst wird ein Erbpachtvertrag mit der katholischen Kirche aufgesetzt.

Der läuft in der Regel über 99 Jahre und beträgt gemeinhin drei Prozent des Bodenwertes, was momentan 3510 Euro im Jahr entspricht.

(RP)
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