Emmerich Michael III. und Elke II. — von Herzen geck

Emmerich · Im Sturm eroberte das neue Prinzenpaar bei der Proklamation die Herzen der Emmericher Narren. Zuvor verabschiedeten sich Kathi und Michael Kühn sowie Sitzungspräsident Bernd Schugt.

Prinzenproklamation in Emmerich
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Es gab bewegende und traurige Momente, aber meistens glückliche und lustige — die Prinzenproklamation am Samstag im voll besetzten Stadttheater war ein Abend voller Emotionen. Und mittendrin ein Prinzenpaar, sympathisch, fröhlich, zu Beginn ein bisschen nervös, das sich aber dem Motto gemäß "von Herzen geck" präsentierte und schnell die Herzen der Zuschauer eroberte. Sichtlich erleichtert war Prinz Michael III. nach dem offiziellen Programm dann doch: "Es hat alles toll geklappt. Ich bin stolz auf meine Prinzessin und meine Garde."

Mit einem Moment der Stille aufgrund der schlimmen Ereignisse in Paris begann die 45. Prinzenproklamation. Dann traten Michael Kühn, Christoph Hemke, Karl-Heinz Reichel und Bernd Schugt, die vier Tenöre, auf — zum letzten Mal. Stehenden Applaus bekamen sie für ihr Stimmungslied "Das ist Karneval", bevor Bernd Schugt, seit elf Jahren Sitzungspräsident des Geck, verabschiedet wurde. "Du hast maßgeblich den Karneval unserer Stadt begleitet, gelebt und geprägt", sagte Geck-Vorsitzender Michael Verhey. Die "geballte Kraft des Emmericher Karnevals" war angetreten, unter anderem alle Präsidenten der Karnevalsvereine. "Du hattest für uns immer ein offenes Ohr, fandest immer einen Weg für harmonische Töne", meinte Annette Arntzen. "Für uns wirst du nicht als Oldie, sondern als wunderbarer Evergreen im Herzen bleiben", so die Sitzungspräsidentin vom Bürgerverein sichtlich gerührt, ebenso wie Schugt und seine Frau Corina, die mit einer Marionette beschenkt wurden. Außerdem bekam er seine Senatorenkappe zum "Bernardus Geckus Musikus" zurück.

Dominik "Dodo" Kilch und Ulli Mebus — "von der Reservebank", so Verhey — übernahmen als Sitzungspräsidenten das Mikrofon von Schugt und erledigten ihre neue Aufgabe dann ganz souverän. Bewegend war auch der Abschied des Ex-Prinzenpaares Michael und Kathi. "Danke an alle, an meine Prinzessin, Geck und Garde", sagte Kühn. "Wir haben jetzt ausgeprinzt".

Mit solchen Leuten auf der Reservebank wie Ulli und Dodo würde so mancher neidisch werden, meinte Bürgermeister Peter Hinze, der Michael III., "vom Spiel der Rollen zu den Narren, den dollen" die Prinzenkette umhängte. Hinze bekam eine spezielle Bürgermeister-Narrenkappe geschenkt, Prinzessin Elke II., "die Hundefee von der `s-Heerenberger Allee", bekam von ihm einen Holzhund mit Emmerichwappen geschenkt. "Jetzt haben wir auch ein Maskottchen und als Namen für ihn kann ich mir gut "Peterle" vorstellen", lachte der Prinz. Das Gardelied heizte die Stimmung an, beim Gardetanz war das Publikum aus dem Häuschen, sang "Oh, wie ist das schön" und forderte eine Zugabe. "Ich muss mich bei dem Tanzlehrer-Quartett aus unserer Garde — Marie und Anni Gerritzen, Thorsten Gartenmeier und Steffen Kersjes — bedanken, die aus uns lahmen Ackergäulen rassige Rennpferde gemacht haben", freute sich Prinz Michael.

Viel Spaß gab es dann noch mit einem Lied von Tina Abbing und Heiner Burgers, mit Franz Feyen, der die Vorbereitungszeit der Garde anhand von 4000 Whatsapp-Nachrichten humorvoll Revue passieren ließ, und mit Putzfrau Silke Esser, die über Diät, String-Tangas und die "Hanfplantage auf dem Neumarkt" plauderte — herrlich komisch. Die BV Diamonds, die "Seventeens" und das Kolpingballett Elten bekamen für tolle Marsch- und Showtänze viel Applaus. Das Programm endete gefühlvoll mit dem Song: "Du bess die Stadt, op die mer alle he stonn", eine Überraschung für das Prinzenpaar.

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