Emmerich Luftlandung in Speldrop

Emmerich · 65 Jahre nach Kriegsende soll bei einer spektakulären Veranstaltung an die Luftlandung der Alliierten erinnert werden. Die Aktion findet in Rees statt, weil es hier eine entsprechende Fläche dafür gab.

Es war ein Foto, das um die Welt ging und schlagartig den Raum Haffen-Mehr-Mehrhoog bekannt machte. Das legendäre Bild von Fotograf Robert Capa, das einen Fallschirmspringer nach der Luftlandung in Mehrhoog zeigt. Das Foto schmückte die Titelseite des Life-Magazine und war mit ein Symbol für den bevorstehenden Sieg der Alliierten und das Ende des Zweiten Weltkriegs. 65 Jahre ist es inzwischen her, dass die Alliierten am Niederrhein absprangen. Die Aktion war die größte Luftlandung des Zweiten Weltkrieges und wurde unter dem Namen "Varsity" bekannt.

1945 landeten unter anderem die 6th British Airborne Division und die 17th US Airborne Division in dem Gebiet. Zur Erinnerung an dieses Ereignis wird das amerikanische 507th Parachute Infantry Regiment, das Teil der Luftlandung war, am 27. März gemeinsam mit britischen und deutschen Fallschirmspringern vom Fallschirmbataillon 373 in Rees landen. Aus den früheren Feinden sind längst Freunde geworden, was an dem Tag demonstriert werden soll.

Historisch nicht ganz korrekt

Der Absprung soll voraussichtlich zwischen 14 und 16 Uhr stattfinden. Historisch korrekt ist der Absprungort in Rees zwar nicht, aber im Raum Hamminkeln-Mehrhoog war kein geeignetes Gelände zu finden. Daher findet die "Luftlandung" jetzt in Speldrop statt. Die Fallschirmspringer werden im Dreieck zwischen B 8, B 67 und der Speldroper Straße landen.

Um 18 Uhr findet ein ökumenischer Gedenkgottesdienst in der evangelischen Kirche von Hamminkeln statt. In Hamminkeln an der Güterstraße wird um 19 Uhr am Gedenkstein der 6th Airborne Division ein Kranz niedergelegt.

Ein Empfang im Rathaus Hamminkeln rundet den Tag ab , der bei den Organisatoren zwiespältige Gefühle weckt, wie sie in der Einladung schreiben: "Für Deutschland war der Tag ein wichtiges Stück auf dem Weg zur Befreiung vom Nationalsozialismus hin zu einer tragfähigen Demokratie. Darüber sind wir froh. Aber es war auch ein sehr trauriger Tag, weil viele Zivilisten und viele alliierte und deutsche Soldaten verletzt wurden oder starben."

(RP)
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