Schüler verletzt: Nach Messerangriff in Wuppertal – Anklage gegen 17-Jährigen
EILMELDUNG
Schüler verletzt: Nach Messerangriff in Wuppertal – Anklage gegen 17-Jährigen

Emmerich Löwentor: Das sind die Umbau-Details

Emmerich · Das Thema Betuwe interessiert die Bürger nach wie vor. Rund 60 Einwohner kamen zur Bürgerversammlung zum Thema "Städtebauliche Einbindung Löwentor", am Donnerstag im Rathaus.

 Diese Grafik zeigt, wie es in einigen Jahren am Löwentor aussehen könnte. Fußgänger und Radfahrer haben eine eigene Unterführung.

Diese Grafik zeigt, wie es in einigen Jahren am Löwentor aussehen könnte. Fußgänger und Radfahrer haben eine eigene Unterführung.

Foto: Stadt Emmerich

Andrea Reinartz vom Fachbereich 5 stellte die beiden Bauleitplanverfahren "79. Änderung des Flächennutzungsplanes" und "Bebauungsplanaufstellung Bahnhofstraße Kreisverkehr" vor, die eine planungsrechtliche Grundlage zur Neuordnung der Verkehrsströme Bahnhofstraße, Ostwall, Hafenstraße, Mennonitenstraße und Wassenbergstraße schaffen.

"Geplant ist ein fünfarmiger Kreisverkehr mit 50 Metern Außendurchschnitt und 7,5 Meter Fahrbahnbreite", sagte Reinartz. Zwischen Hafen und Bahnhofstraße soll es einen "Bypass" geben, damit der Lkw-Verkehr auf dem Rückweg nicht durch den Kreisverkehr fährt.

Wie für ihn denn die Zukunft aussehe, fragte der Besitzer der kleinen Werft gegenüber Aldi. Er hätte gerne Planungssicherheit. Kemkes bot an, in einem persönlichen Gespräch mit ihm die Situation zu erklären.

"Was passiert, wenn das Hafengleis gesperrt ist? Entsteht ein Stau im Kreisverkehr?" fragte ein Bürger. Dadurch, dass man eine zweispurige Straße habe und das Gleis nach hinten verlegt werde, können diese Anstauungen aufgefangen werden, erklärte Jochen Kemkes, Leiter des Fachbereiches 5.

Der Bahnübergang am Löwentor soll aufgehoben werden und mittels einer Unterführung für Radfahrer und Fußgänger und einer für den PKW-Verkehr zu unterqueren sein. Man wolle über den Tellerrand hinausschauen und die Bauvorhaben in Zusammenhang mit der innenstadtnahen Lage städtebaulich einbinden, erklärte Kemkes. Damit hatte man das Planungsbüro Heinz - Jahnen - Pflüger in Aachen beauftragt. Professor Peter Jahnen stellte die Pläne vor.

Bahnhof: Der Bahnhof sei zurzeit ein "Unort", da müsse einiges passieren. Er müsse saniert oder abgerissen und näher an den Gleisen neu gebaut werden, damit ein großer Bahnhofsvorplatz für die Busstation entstehe. Busbahnhof und Park&Ride-Plätze sollen getrennt werden. P&R könne zum Osten hin ausgeweitet , der Radabstellplatz an die Gleise gelegt werden. Es sollte auch ein Zugang zum Bahnhof von der anderen Seite aus (Nierenbergerstraße) erfolgen.

Ostwall/Mennonitenstraße: Hier sei der Eingang zur Stadt, das soll mit einer geschlossenen Straßenrandbebauung unterstrichen werden, bei der die Eckhäuser an der Mennonitenstraße besonders betont werden. Im Kreisverkehr soll ein einfaches Kunstwerk stehen.

Gisbert-Lensing-Park: Der führe zurzeit ein Schattendasein, so der Professor. Er soll eine Neugestaltung als attraktive Naherholungsfläche erfahren.

Unterführung Fußgänger/Radfahrer: Der Boden aus Ziegeln, wie sie auch in der Stadt liegen, die Wände hell, beispielsweise aus Industrieglas, so dass man in die Stadt schauen kann. Wechselnde Farben beim Licht, wanderndes LED-Licht, das mit dem Fußgänger mitgeht. Das "blaue Band", wie in der Innenstadt, trennt Fußgänger und Radfahrer und führt bis zum Park.

Nach der Vorstellung der Pläne gab es eine lebhafte Diskussionen. Vor allem ging es darum, dass die Unterführung für den motorisierten Verkehr ohne Streifen für Radfahrer geplant ist. Radfahrer und Fußgänger bekommen eine eigene Unterführung, die aber einen Umweg beispielsweise zum Bahnhof darstellt. "Die Schüler werden die PKW-Unterführung benutzten und sind so gefährdet", meinte Rüdiger Helmich. Dass die Stadt damit einverstanden ist, sei ein Debakel.

Auch Johannes ten Brink bemängelte, "dass eine Haupterschließungsstraße ohne Rad- und Fußweg geplant ist." "Das scheitert an den Finanzen, ist aber Gegenstand des Planfeststellungsverfahrens", sagte Jochen Kemkes.

Ein Anwohner, der seit 16 Jahren im Haus am Löwentor 2 wohnt, fragte: "Wird mein Haus abgerissen? Wenn ja, wann?" Kemkes sagte, dass der Abriss vorgesehen sei. Wenn es nicht zur Klage komme, rechne er in 2016 mit einem Planfeststellungsbeschluss, erst dann könne man an die Umsetzung gehen.

Eine Bürgerin befürchtete, dass die Gerhard-Storm-Straße zur Durchgangsstraße in Richtung Autobahn mit hohem Lkw-Verkehr werden würde. "Die Durchfahrt für Lastwagen ist schon heute dort unterbunden", sagte Kemkes, der anbot, dass die Bürger mit ihren Anregungen, Fragen und Bedenken jederzeit - "bitte nur nicht nachts" - zu ihm kommen könnten.

(moha)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort