Emmerich Langes Kunstwochenende im PAN

Emmerich · So viel Kunst war noch nie in Emmerich: 60 Aussteller nehmen an der Messe "art'pu:l" teil, die gestern eröffnet wurde. Bis inklusive Montag können zeitgenössische Werke betrachtet und gekauft werden. Führungen werden angeboten.

 Schnell noch einmal Hand anlegen: Bernd Müller aus Köln hält mit einem Pinsel vor Ausstellungsbeginn seine Skulpturen sauber.

Schnell noch einmal Hand anlegen: Bernd Müller aus Köln hält mit einem Pinsel vor Ausstellungsbeginn seine Skulpturen sauber.

Foto: Markus van Offern

Hämmern, bohren, fixieren: Gestern Nachmittag herrschte noch reges Handwerker-Treiben im PAN-Kunstforum. Nur wenige Stunden später konnte Bürgermeister Peter Hinze die Kunstmesse "art'pu:l" eröffnen, die zum ersten Mal nach Emmerich gekommen ist. 60 zeitgenössische Künstler zeigen hier bis inklusive Montag einen Teil ihrer Werke und bieten sie zum Verkauf an.

Hinter der Messe steckt die Kunstfirma "a2b", ein Zusammenschluss von fünf Bildenden Künstlern aus dem Raum Köln, die ihren Kollegen eine Präsentationsplattform bieten wollen, die sie so normalerweise nicht finden. "Der Kunstbetrieb ist oft sehr elitär und exklusiv. Nur ein kleiner Kreis von Künstlern hat da eine Chance, Werke zu präsentieren. Das ist sehr unbefriedigend", erklärte gestern Jo Pellenz, einer der Veranstalter. Bei der "art'pu:l" soll das anders sein. Sie will faire Zugangsmöglichkeiten bieten. Hier bewerben sich die Künstler vor einer Jury und können dann, wenn sie grünes Licht bekommen, gegen eine Standgebühr, die in etwa nur ein Zehntel dessen beträgt, was üblicherweise gezahlt werden muss, ihre Werke zeigen und zum Verkauf anbieten. Anders als bei anderen Messen, sind die Künstler deshalb auch selbst anwesend, können Fragen beantworten und ihre Kunst erläutern. Ein Pluspunkt auch fürs Publikum.

Die Messe gibt es schon seit sechs Jahren. Sie fand bereits in Pulheim, Eupen und Windeck statt. Jetzt ist sie zum ersten Mal in Emmerich. Reimund Sluyterman, Vorsitzender des PAN Kunstforums, war von dem Konzept gleich begeistert und holte die Veranstaltung jetzt ins Plakatmuseum.

Und so viel Kunst mit einem solch breit gestreuten Spektrum gab's hier noch nie. Im Museum sind auf zwei Ebenen (Erdgeschoss und Keller) die Stände der Künstler verteilt. Sie kommen aus allen Bereichen: Fotografie, Installationen, Skulpturen und Malerei. Die Künstler stammen aus ganz Deutschland und den Niederlanden, aber auch aus dem regionalen Raum. Aus Emmerich sind Monika Buchen (Malerei), Carla Kempkes (Skulptur) und Karl Reintjes (Malerei) vertreten, aus Kleve Anne Thoss (Malerei) und Jutta Biesemann (Fotografie). Vielleicht gewinnt ja auch einer von ihnen den mit 500 Euro dotierten Kunstpreis, den die Stadt Emmerich anlässlich der Messe ausgelobt hat.

Weil die Veranstalter auch das Publikum mitnehmen wollen, bietet Jo Pellenz unterschiedlich gewichtete Führungen an. Heute findet um 17 Uhr eine zum Thema "Sinn" statt, am Montag um 14 Uhr eine zum Gesichtspunkt "Sinnlichkeit". Am Sonntag gibt es um 18.30 Uhr den "nahen Blick" auf ausgewählte Kunstwerke.

Ebenfalls morgen sorgt das Jazz-Duo "Subunternehmer und Leiharbeiter" für Improvisationen (16 und 20 Uhr). Außerdem gibt es noch eine Sonderausstellung, die sich mit Film- und Videoinstallationen dem Thema "Stadt" widmet. Drei weitere Künstler sind daran beteiligt, die sich Hoffnung auf einen von der Sparkasse Rhein-Maas ausgelobten Sonderpreis in Höhe von 300 Euro machen können.

Die Organisatoren der Messe sind übrigens mit dem PAN als Veranstaltungsort mehr als zufrieden. Das Museum sei für die "art'pu:l" sehr attraktiv, so Jo Pellenz. "Außerdem haben wir hier eine professionelle Unterstützung bekommen, wie wir sie noch nie erlebt haben", lobt er.

Öffnungszeiten: Sa,/So., 11 bis 19 Uhr, Mo., 11 bis 18 Uhr. Die Tageskarte kostet 8 Euro (Kinder bis 14 Jahre frei).

(RP)
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