Emmerich Kunsthandwerkermarkt feiert Jubiläum

Emmerich · Vom 13. bis zum 17. Dezember laden Gemeinde und Museum Schloss Moyland zum einzigartigen Markt im Schlosspark ein. Neben Bewährtem wieder eine Reihe neuer Angebote. Jubiläumseditionen würdigen das 20-jährige Erfolgsmodell.

 Organisatoren und Mitwirkende des einzigartigen Moyländer Kunsthandwerkermarktes, der ab dem 13. Dezember einmal mehr Abertausende von Interessierten anziehen wird.

Organisatoren und Mitwirkende des einzigartigen Moyländer Kunsthandwerkermarktes, der ab dem 13. Dezember einmal mehr Abertausende von Interessierten anziehen wird.

Foto: Markus van Offern

Wer sich die Geschichte von Thomas Heweling anhört, versteht, warum der Moyländer Kunsthandwerkermarkt nicht nur beim Publikum äußerst beliebt ist, sondern auch eine große Anziehungskraft auf die Aussteller ausübt: Heweling war noch Student der Innenarchitektur, als er er zum ersten Mal mitmachte. In der Schmiedewerkstatt seines Großvaters hatte er schlichte Fackeln gefertigt, etwas inspiriert von der Kunstrichtung Bauhaus, mit der er sich damals beschäftigte. 2013 bekam er die Möglichkeit, seine Werke zu zeigen - und fand sich danach in mehreren namhaften Fachzeitschriften wieder. Ob die Publizität "schuld" war oder doch der Moyländer Markt selbst - jedenfalls hat der junge Mann seitdem reichlich Aufträge. Nach zwei Jahren Pause ist er vom 13. bis 17. Dezember wieder dabei.

Gemeinde Bedburg-Hau und Stiftung Museum Schloss Moyland laden zum 20. Kunsthandwerkermarkt ein, der inzwischen natürlich um ein Vielfaches so professionell ist wie damals, aber in einem Punkt unverändert blieb: "Damals wie heute lassen wir nur echtes Kunsthandwerk zu, hochklassig und individuell", sagt Johannes Look von der Stiftung. Diese hohe Qualität, die Ehrenamtler, das eingespielte Organisationsteam, das unverwechselbare Umfeld im Park am Schloss und natürlich die Aussteller sind für die ganz besondere Atmosphäre verantwortlich. Bürgermeister Peter Driessen ist stolz darauf, dass die Idee zum Markt am Schloss aus "seinem" Rathaus kam - wenngleich er selbst damals noch nicht Bürgermeister war. Schmunzelnd erinnert er daran, dass zum ersten Markt 1998 die Verkehrsmeldung, man solle wegen der Staus den "Großraum Bedburg-Hau meiden", noch aufregend klang. Heute sind alle froh, dass der Verkehrsansturm recht gut geregelt ist - auch dank der eingesetzten Shuttle-Busse und der geübten Ordner. Eine landesweite Beachtung des Moyländer Weihnachtsmarkts ist den Veranstaltern dennoch immer wieder sicher.

Neu unter den 139 Ausstellern sind Nicole Alssadi aus Bedburg-Hau, die die Wolle ihrer eigenen Alpakas verspinnt, färbt und auch verarbeitet. Ihre Babyschlafsäcke, Mützen und Stulpen zeigte sie gestern schon auf der Pressekonferenz. Mechthild Hohage arbeitet mit Seidenstoffen und Perlen, Jutta Regitz hat eine spezielle Variante des "Upcycling" erfunden: Aus alten Schullandkarten macht sie Taschen. Ute Bölling und Andrea Kramer arbeiten ebenso Altes um - "wir haben Ideen für 1001 Stoff", sagen sie. Weiteres Textildesign, auch speziell für Kinder, Hewelings Fackeln, Messingarbeiten von Reimund Franke und Gesundes für den Körper kommen hinzu. Letzteres führt Elke Erkens, die inzwischen in Österreich lebt, zusammen: Mehrere Frauen fertigen aus Gutem der alpenländischen Natur Kräuterkissen, Wärmflaschen und Ähnliches. Mehrere Aussteller bieten in diesem Jahr Jubiläumseditionen ihrer Arbeiten.

Das "Drumherum" des Marktes wird funktionieren wie immer, ist Timo Güdden von der Gemeindeverwaltung überzeugt. Das seit Jahren bewährte Sicherheitskonzept wurde nur leicht modifiziert, der Eintrittspreis bleibt bei fünf Euro (das Geld steuert den Zulauf und verhilft der Gemeinde zu einer kostenneutralen Veranstaltung). Es gibt 1500 kostenfreie Parkplätze und den Bus ab Kalkar und Kleve. Musik auf mehreren Bühne und im Park verteilt lädt zum Verweilen ein.

(RP)
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