Rees Kunst und Bücher: Das lieben die Reeser

Rees · Auf der Promenade und im Bürgerhaus zeigte sich, dass Rees sich zu einem Kulturstandort entwickelt hat.

 Blick auf die Kunstmesse im Bürgerhaus.

Blick auf die Kunstmesse im Bürgerhaus.

Foto: Markus van Offern

Das perfekte Urlaubswetter lockte einige tausend Bücherfreunde und Leseratten auf die Rheinpromenade. Der Büchermarkt, organisiert von Büchereileiter Thomas Dierkes und seinem Team, bewies eindrucksvoll, dass bedrucktes Papier zwischen zwei Buchdeckeln auch in Zeiten von Internet und e-Books rein gar nichts von seiner Anziehungskraft verloren hat.

Mehr als 40 Antiquariate und private Buchhändler, vorwiegend aus Nordrhein-Westfalen, boten an ihren Ständen die ganze Vielfalt alter und neuer Literatur. Klassiker und Modernes, Goethe und Karl May, Harry Potter und Pippi Langstrumpf zogen sich in einer durchgehenden Reihe vom Pegelturm über den Findling bis zum Aalschokker Anita. Während Taschenbücher und Comics oft schon zum Schnäppchenpreis ab einem Euro zu haben waren, wechselten hochkarätige Kunstbände für höhere Beträge und nach langen Verhandlungen den Besitzer.

Als kreatives Bindeglied zwischen dem nunmehr 14. Büchermarkt auf der Promenade und der achten Reeser Kunstmesse im Bürgerhaus agierte Bekim Resing mit seinen Schmiedearbeiten auf dem Marktplatz. Da am Samstag der Ofen versagte und Resing kein Metall erhitzen konnte, fuhr er in der Nacht zu Sonntag extra ins münsterländische Schöppingen, um Ersatzteile zu organisieren. Am Sonntag schwang er dann den Hammer und ließ die vielen Schaulustigen am Entstehungsprozess seiner mannshohen Skulpturen teilhaben. Im Bürgerhaus fielen sofort die Werke des Künstlers Andreas Denstorf ins Auge. Nicht nur, weil der Halderner seinen Stand auf der erhobenen Bühne hatte, sondern vor allem wegen der Strahlkaft seiner Arbeiten. Mit Hilfe von LED-Technik leuchten die großformatigen Darstellungen von London, Stonehenge oder der Wasserburg Anholt in bunten Farben." Die Organisatorin Christine Meininghaus achtete einmal mehr darauf, dass etablierte Künstler neben jungen Talenten ausstellen konnten, Niederrheiner neben Gästen aus Köln, Oldenburg, Marburg und sogar aus Prag. Auch die Vielfalt an Materialien und Techniken wurde im Hauptsaal und auf der Galerie sichtbar. Der in Haldern lebende Baske Unai Etxebarria präsentierte neue großformatige Gemälde wie "Der Verrat der Kopistin" sowie kleinere Zeichnungen mit versteckten amüsanten Details. Sein Standnachbar Michael Hoffmann aus Rees, ebenfalls eine feste Größe auf der Kunstmesse, zeigte Zeichnungen vom Niederrhein und aus Südoastasien. Daneben stellte der Bocholter Rolf Thuilot seine originellen Arbeiten aus, darunter kunstvoll bearbeitete Fotografien von Wassertropfen, in denen sich das Ziffernblatt einer Uhr spiegelt, satirische Bilder der ausgedienten Barbie-Puppen seiner Tochter sowie Malereien, für die er statt Wasser übrigens Bier zu nutzen pflegt.

(RP)
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