Emmerich Kirmes: Schausteller hoffen aufs Wetter

Emmerich · Am Freitag fällt der Startschuss zur Emmericher Kirmes. 60 Schausteller sind wieder mit dabei. Die Preise für die Fahrgeschäfte sind konstant geblieben.

 Kopfüber in den Kirmestrubel - von Freitag bis Montag ist das wieder möglich.

Kopfüber in den Kirmestrubel - von Freitag bis Montag ist das wieder möglich.

Foto: Markus van Offern

Peter Hinze hat für seinen großen Auftritt am Freitag schon heimlich geübt, wie er gestern mit einem Augenzwinkern verriet. Denn wenn der Bürgermeister um 15 Uhr Holzhammer und Zapfahn in die Hand nimmt, wird beim traditionellen Fassanstich auch die Emmericher Kirmes eröffnet. Und da soll nach Möglichkeit natürlich nichts schief gehen.

In diesem Jahr haben die Schausteller gleich mit zwei möglichen Publikums-Bremsen zu kämpfen. Zum einen mit König Fußball (Deutschland steht am Samstag um 21 Uhr im Viertelfinale der EM) und zum anderen mit dem Wetter. "Wir sind schon einiges gewohnt, aber solche Wetterlagen sind auch für uns neu", sagte gestern Dirk Janssen Der Vorsitzende des Schaustellerverbandes Kleve-Geldern hofft darauf, dass es zumindest trocken bleibt. Zu hohe Temperaturen wie auch Regen sind schlecht fürs Geschäft.

Dazu kommt: Ganz allgemein stöhnt die Branche derzeit über neue Norm-Bestimmungen. Die hätten dazu geführt, dass viele ältere Fahrgeschäfte ins Ausland verkauft werden mussten. Und die Investition in neue sei bislang jedenfalls eher zurückhaltend.

Dennoch: Mit Emmerich haben die Schausteller in den letzten Jahren durchweg gute Erfahrungen gemacht. "Da konnten wir zufrieden sein", sagt Janssen, der sich natürlich freuen würde, wenn's dieses Mal wieder genauso wäre. Der Standort der Kirmes sei gut, er sei zentral und der Platz habe Flair. "So möchte man es eigentlich immer haben", lobt der Schausteller-Chef. Einen neuen Standort, wie etwa das Steintorgelände, vorgeschlagen beim letzten "Isek"-Bürgerforum, kann er sich nicht so gut vorstellen.

Doch das wäre ja ohnehin erst einmal Zukunftsmusik. In diesem Jahr können sich die Kirmesbesucher auf Geistmarkt und Rathausvorplatz auf 60 Stände beziehungsweise Fahrtgeschäfte freuen - etwa genauso viel wie in den letzten Jahren.

Für die Auswahl ist Gaby Tebaay vom Ordnungsamt zuständig. 179 Anfragen landeten bei ihr auf dem Schreibtisch, 119 Absagen musste sie erteilen. Die Kriterien, nach denen sie entscheidet, haben mit der Art, aber auch mit der Größe des Angebots zu tun. "Für eine Achterbahn haben wir schlichtweg keinen Platz", erklärt Tebaay.

Mit dabei sind in diesem Jahr wieder die Klassiker wie der "Musikexpress, ein Autoscooter und der "Breakdancer". Aber es gibt auch Neues wie das "Crazy Island", eine Attraktion, bei der es zu Fuß 50 Hindernisse, aufgeteilt auf fünf Etagen, zu überwinden gilt. Und weil das ganze vor karibischer Kulisse stattfindet, gehört auch ein großes Wasserbecken mit dazu. Für die ganz kleinen Gäste gibt es das Karussell "Baby 2000", den Kinderflieger "Pan American" und "Die fantastische Reise 2". Und dann natürlich noch alles andere, was zu einer richtigen Kirmes dazu gehört: Lose, Entenangeln, Reibekuchen, Bratwurst, Backfisch und vieles mehr. Und was den Geldbeutel freut: "Die Preise sind konstant geblieben", sagt Janssen.

Traditioneller Abschluss der Kirmes ist am Montag mit dem Höhenfeuerwerk, das bei Anbruch der Dunkelheit abgefeuert wird.

(RP)
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