Rees Karneval als Generalprobe

Rees · Die Tanzgruppe "No name" aus Mehr hat eine harte Trainingszeit hinter sich. Die Auftritte in der fünften Jahreszeit stehen jetzt an. Aber noch wichtiger sind die Turniere. Bei den Duisburger Tanztagen hoffen sie aufs Finale.

 Drei Mal in der Woche üben die Gruppenmitglieder in der Mehrer Sporthalle.

Drei Mal in der Woche üben die Gruppenmitglieder in der Mehrer Sporthalle.

Foto: Markus van Offern

Ihr Wohnzimmer sah in jüngster Zeit eher wie eine Schneiderei aus - Sonja Sudhoff aus Mehr gibt jedes Mal alles für ihre Tanzgruppe "No name" und stellt dabei ihr Wohnzimmer gerne als zusätzlichen Proberaum oder eben als Schneiderei für die aufwendigen Kostüme zur Verfügung.

Alles fing 2015 bei der Nikolausfeier des TuS Haffen-Mehr an: Die Sportgruppe sollte einen Tanz aufführen und da entstand die Idee, eine Showtanzgruppe zu gründen. Das kam so gut an, dass direkt im gleichen Jahr ein Puppentanz entstand und eingeübt wurde. Als danach der Cheerleader-Tanz kam, wurde die Gruppe "ohne Name" auch außerhalb der Dorfgrenzen bekannt und nach Kleve zum Radrennen rund ums Tönnissen Center eingeladen, bei dem sie seitdem jedes Jahr auftritt.

"Als wir dann in Rees bei einem Hip-Hop Wettbewerb als Pausenfüller aufgetreten sind, wurden wir angesprochen, mal zu den Duisburger Tanztagen zu fahren, weil wir so synchron sind", erinnert sich Sonja. 2016 blieben sie mit ihrem Matrosentanz leider unter den 60 Prozent. Das war für die Mehrer Mädels aber kein Grund, aufzugeben, sondern vielmehr großer Ansporn.

Seitdem haben sie eine tolle Entwicklung durchlebt: Sie ertanzten den 8. Platz beim Freundschaftsturnier der KG-Flying Familli Kleve, den 6. Platz beim Kevelaerer Showtanz und mit ihrem Boxtanz den 4. Platz bei den Duisburger Tanztagen. Diesen Erfolgstrend will die Tanzgruppe auch 2018 weiterverfolgen. "Unser großes Ziel ist es, in Duisburg ins Finale zu kommen", verrät Sonja.

Erfolgsrezept der Tanzgruppe ist mit Sicherheit auch das harte Training. Drei Mal in der Woche wird sich jetzt im Endspurt in der Mehrer Sporthalle zum Training getroffen. Wenn das nicht ausreicht, muss das Wohnzimmer der Tanzlehrerin als Trainingsort dienen. "Im Sommer ist es noch entspannt und wir trainieren drei Stunden in der Woche.

Ab Herbst wird es dann ernster und intensiver, weil die Feinheiten geprobt werden. Aber das klappt gut, denn die Mädels sind motiviert." Diese Freude wird auch bei den Mädels deutlich: "Wir haben beim Training großen Spaß, auch wenn es anstrengend ist. Wir haben vorher auch schon getanzt, da allerdings in Wesel. Es ist super, dass wir jetzt die Möglichkeit haben, direkt vor Ort zu tanzen!", freuen sich Maya Schnelting und Lara Overveldt.

Aber auch Sonja Sudhoff opfert Freizeit. "Mit meinen Gedanken bin ich ständig beim Tanzen. Schon jetzt bin ich gedanklich wieder beim neuen Thema. Wenn ich beim Autofahren ein gutes Lied höre, fallen mir sofort Sachen ein. Meine Tochter muss da manchmal ganz schön drunter leiden", erzählt Sonja, deren Tochter auch bei den "No name" tanzt.

Es geht allerdings nicht nur ums Tanzen. So unternimmt die Gruppe des Öfteren Ausflüge zusammen. Jedes Jahr steht beispielsweise die Reeser Kirmes fest im Programm.

Zur Gruppe gehören Mitglieder aus Mehr, Mehrhoog, Emmerich, Haffen und Hamminkeln: Lara Overveldt, Luisa Siemen, Maike Sudhoff, Maxine Kolinski, Maya Schnelting, Michelle Deckers, Paula Freigang, Michelle Esser, Sina Wennekers Franka Pollmann (zurzeit im Ausland), Sarah Stephan (liebevoll als "Mutter der Tanzgruppe" bezeichnet, die die Mädels zusammenhält), Isabel Feldhaus und neu dabei Anna Güttler und als Überraschung auch erstmals männliche Unterstützung.

Die Karnevalszeit sieht die Gruppe als Generalproben für die Turniere. "Wir freuen uns auf die Auftritte. Wir sind unter anderem bei der St. Aloysius Schützenbruderschaft Bergerfurth, bei den Karnevalsfreunden Bislich, in Haldern, beim Heimatverein und auch beim Rosenmontagszug in Mehr mit dabei." Und das Publikum darf gespannt sein auf einen bunten Tanz mit aufwendig gestalteten Kostümen. "Die Charaktere sind auf die einzelnen Mitglieder zugeschnitten. So gut gepasst hat es noch nie", verrät Sonja begeistert, die beim Schneidern und Abändern der Kostüme von ihrer Schwester unterstützt wird. Und auch der Tanz wird außergewöhnlich: "Wir gehen in diesem Jahr bei den Hebefiguren in die dritte obere Ebene. Das ist mit männlicher Unterstützung natürlich einfacher."

(jule)
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