Emmerich Karl Janssen ist neuer Borussia-König

Emmerich · Mit dem 39. Schuss sicherte sich der 60-Jährige gestern Abend den Titel. Königin ist Ehefrau Irene.

 Der Kanonenschuss gehört bei der Borussia zum Ritual.

Der Kanonenschuss gehört bei der Borussia zum Ritual.

Foto: Markus van Offern

Jubelnd reißt Karl Janssen die Arme hoch. Er ist der neue König der Borussia-Schützen. Gleich bei seinem ersten Versuch hat es geklappt. Gestern um 19.22 Uhr war es soweit: Mit dem 39. Schuss fiel der Vogel von der Stange. "Ich wohne in Münster, aber meine Heimat ist die Borussia", hatte der 60-jährige Unternehmensberater im Vorfeld gesagt. Zur Königin wählte er seine Ehefrau Irene. Strahlend nahm er die vielen Gratulationen entgegen, tröstete zunächst aber seinen Mitbewerber Jörn Schmitt, der sich gestern als Schießmeister verabschiedete. Zehn Jahre lang hatte Schmitt die Vögel für die Borussia-Schützenfeste gebaut, jedes Jahr fünf Stück. Der 50. sollte eigentlich ihm gehören, zum zweiten Mal versuchte er sein Glück beim Königsschuss. Doch Karl Janssen hatte diesmal das glücklichere Händchen.

Mit einem gemeinsamen Lied und "standing ovations" hatten sich die Schützen am Nachmittag von Jochen und Gitti Hebben verabschiedetet, war es doch das letzte Mal, dass sie im Polderbusch feierten. Viel Wehmut schwang in der Rede von Borussia-Direktor Bert Gricksch mit. Zwischendurch flossen die Tränen, so dass Albert Mosterts einsprang. "Wir sind halt traditionell und emotional, das zeichnet uns aus", sagte er.

 Karl Janssen jubelt. Er lebt in Münster, fürs Schützenfest kommt er aber immer. Ohnehin ist er mit seiner Heimatstadt noch immer eng verbunden.

Karl Janssen jubelt. Er lebt in Münster, fürs Schützenfest kommt er aber immer. Ohnehin ist er mit seiner Heimatstadt noch immer eng verbunden.

Foto: van Offern Markus

Beim Preisschießen waren folgende Schützen erfolgreich: Jan Kerski von den Weseler Bürgerschützen, der als Gast mitschoss, holte die Krone, Stefan Terhorst (16. Zug) den Kopf, Jörn Schmitt (19. Zug) den rechten Flügel, Yannic Sommer (9. Zug) den linken, Tim Blümlein (16. Zug) den Reichsapfel und Sigmar Peters (19. Zug) das Zepter. Besonders schießsicher zeigte sich auch Andre Wolsing vom 21. Zug, der sowohl das Preisschießen auf der Scheibe, als auch das Schießen um die silberne Schießschnur und den Franz-Lux-Pokal gewann.

"Diese Wettbewerbe gewinne ich seit fünf Jahren. Im nächsten Jahr schieße ich nicht mit, damit meine Kameraden auch eine Chance haben", sagte er. Bereits am Sonntag wurde Maxi Fisser Jungschützenkönig.

Die prächtige Parade und der laute Böllerschuss aus der Kanone der Stadtgarde am Morgen am Alter Markt schauten sich viele Bürger an. "Auch wenn wir das nächste Mal nicht zu Hebben ziehen, so wird diese prächtige Veranstaltung weiterhin hier stattfinden", versprach der Bataillonskommandeur Albert Mosterts. "Tradition und Schützenumzug bleiben erhalten."

"Wie kann es anders sein: Wenn Borussia feiert, scheint die Sonne", sagte Mosterts, der das Kleid der Königin Uta erwähnte, das das zum Himmel passende Blau zeige. Auf dem Markt wurden einige Schützen geehrt. Für 25 Jahre treue Mitgliedschaft wurde Thomas Meenen ausgezeichnet, für 50 Jahre Jan Jansen, Wolfgang Mey und Herbert Seewald. Rolf Rüttermann wurde geehrt, weil er den Königinnenorden errungen hatte. Zum Oberfähnrich wurde Tim Rosendahl befördert, Hauptmann wurde Bert Sluyter, der Stellvertreter Mosterts.

"Sollte unterwegs beim Umzug der eine oder andere Tropfen vom Himmel fallen, so ist das kein Regen, sondern die Tränen der Italiener", lachte Alberts, bevor die Schützen loszogen.

(moha)
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