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Emmerich Käserei investiert 5 Mio. Euro in Nütterden

Emmerich · Die Biokäserei Aurora errichtet ein neues Produktionsgebäude im Gewerbegebiet Hammereisen. Das Geld für den Bau einer Besuchertribüne kam über Crowdfunding in nur einem Tag zusammen. Auch ein Ladenverkauf ist geplant.

Tim ten Dam (30), einer von drei Geschäftsführern, im Lager der Biokäserei Aurora im Gewerbegebiet Hammereisen in Nütterden. Das Unternehmen will den Standort ausbauen, Produktionsräume und einen Käseladen errichten.

Tim ten Dam (30), einer von drei Geschäftsführern, im Lager der Biokäserei Aurora im Gewerbegebiet Hammereisen in Nütterden. Das Unternehmen will den Standort ausbauen, Produktionsräume und einen Käseladen errichten.

Foto: Markus van Offern

Das ist doch alles Käse! Was sonst eher abwertend gemeint ist, beschreibt ziemlich treffend, was in der Reiferei der Firma Aurora zu sehen ist. Denn die Biokäserei lagert dort in Hochregalen um die 150.000 Kilogramm Gouda. Produziert werden die Laibe im niederländischen Ven-Zelderheide - noch. Denn Aurora will die Produktion auf die andere Seite verlagern, dorthin, wo sich jetzt bereits das Käselager befindet, im Gewerbegebiet Hammereisen in Nütterden.

Das Unternehmen wurde 1980 unter dem Namen De Dageraad von Harry und Janny ten Dam in Ven-Zelderheide bei Gennep, unweit von Kleve, gegründet. 2012 errichtete die Firma das Käselager im Hammereisen. Inzwischen, 38 Jahre später, hat sich De Dageraad zu einem florierenden Familienunternehmen entwickelt. Unter dem Namen Aurora arbeiten die Eltern zusammen mit ihren Kindern Manon, Tim und Daan und haben das Unternehmen zu einem innovativen Betrieb ausgebaut. Die Produktion in Ven-Zelderheide zählt zehn Mitarbeiter, in Nütterden arbeiten neun Menschen. Von dort aus werden die Produkte auch ausgeliefert.

Aurora produziert Bio-Gouda-Käse aus Kuh-, Ziegen- und Schafmilch, der sowohl in verschiedenen Altersstufen als auch mit Kräutern und naturell erhältlich ist. Vom ersten Tag an verarbeitet Aurora nur Bio-Milch. Die stammt von Vieh aus regionalen Betrieben, sowohl auf deutscher als auch auf holländischer Seite. Die Kunden sind zu 80 Prozent deutsch, beliefert werden meist Bioläden. "Wir sind gerade dabei, ein Vertriebsnetz für Supermärkte aufzubauen", sagt Tim ten Dam (30), der einer von drei Geschäftsführern ist.

Aurora ist, dank der steigenden Nachfrage an Bio-Käse und Bio-Produkten im Allgemeinen, stetig gewachsen. Um auf dieses Wachstum reagieren zu können, hat das Unternehmen mit dem Bau der neuen Käserei begonnen, die die Produktionskapazität um das Dreifache erhöhen soll. Diese Käserei wird direkt an das bereits bestehende Käselager im Gewerbegebiet Hammereisen in Nütterden angebaut. Fünf Millionen Euro investiert Aurora in das Großprojekt, das Ende dieses Jahres abgeschlossen sein soll. "Dann wollen wir mit der Käseproduktion in Nütterden beginnen", sagt Tim ten Dam.

Neben Lager und Produktionshalle will die Käserei einen eigenen Laden errichten, in dem sich jeder mit den Produkten eindecken kann, die nebenan hergestellt werden. Ein weiterer Bestandteil des Vorhabens ist die Errichtung eines Besucherbereichs mit einer Tribüne. "Von dort können unsere Gäste einen guten Einblick in die laufende Produktion erhalten", sagt Tim ten Dam. "Wir wollen diese Räumlichkeiten dann vor allem für Führungen von Kinder- und Jugendgruppen, aber auch für Kunden und generell Interessierte öffnen", erläutert der Geschäftsführer weiter.

Das Geld für die Errichtung des Besucherbereichs nahm die Firma über eine Crowdfunding-Plattform ein. 235 Menschen gaben Beträge in unterschiedlicher Höhe, so dass 350.000 Euro zusammenkamen - innerhalb von nur 24 Stunden. Geschäftsführerin Manon ten Dam: "Wir sind ganz aus dem Häuschen, dass wir den Betrag schon innerhalb eines Tages erreicht haben."

Als Gegenleistung für ihr Engagement hat Aurora den Investoren eine Rendite von 5,2 Prozent versprochen. "Innerhalb von fünf Jahren wird das Geld zurückgezahlt sein", sagt Tim ten Dam. Wenn dieser Plan aufgeht, dürfte das für die Investoren alles andere als Käse sein.

(RP)
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