Emmerich Kabeldieb flieht nach Stromschlag

Emmerich · 47-jähriger Emmericher bricht in das alte Obi-Gelände ein und erleidet im Versorgungsraum schwerste Verbrennungen.

 Der Dieb schlug die Tür ein, bearbeitete drinnen eine Wand mit dem Hammer und brach schließlich die Starkstromkästen auf.

Der Dieb schlug die Tür ein, bearbeitete drinnen eine Wand mit dem Hammer und brach schließlich die Starkstromkästen auf.

Foto: markus van Offern

Fluch der bösen Tat: Ein 47-jähriger Emmericher hat am Donnerstagabend schwere Verletzungen erlitten, als er versucht hat, Kabel zu stehlen.

Der Mann deutscher Staatsangehörigkeit war gegen 20.15 Uhr in das alte Obi-Gebäude an der Duisburger Straße eingedrungen, indem er die Eingangsscheibe einschlug. Das war nicht so schwer, weil vor ihm bereits diverse andere Einbrecher die Tür des ehemaligen Baumarktes bearbeitet hatten. Sie war eher geflickt als standsicher.

Im Gebäude selbst holte der Emmericher schweres Gerät hervor. Mit einem Hammer schlug er ein Loch in die Wand des Versorgungsraumes. Dahinter befinden sich Starkstromkästen.

Der Mann ist derzeit zwar nicht vernehmungsfähig, man kann aber wohl davon ausgehen, dass er in dem Glauben war, dass der Strom im alten Obi abgeschaltet war. Jedenfalls brach er die Stromkästen auf. Und der Strom war nicht abgeschaltet...

Der Mann erlitt einen Stromschlag und dadurch diverse Verletzungen - und sorgte um 20.56 Uhr für einen Stromausfall, der bei einem Mitarbeiter der Emmericher Stadtwerke auflief. Dieser hatte Bereitschaftsdienst, fuhr zunächst zu einem Verteilerkasten in der Nähe. Dort fand er allerdings nichts und machte sich auf den Weg zum alten Obi. Hier schließlich hörte er zunächst ein Wimmern. Und fand schließlich den Einbrecher, der mit blutigen Armen und verrußtem Gesicht auf dem Boden lag. Und dann geschah das Verrückte: Statt sich helfen zu lassen, ergriff der Mann trotz seiner schweren Verletzungen die Flucht.

Der Stadtwerke-Mitarbeiter verständigte die Polizei und den Rettungsdienst. Die Beamten konnten den Mann allerdings zunächst nicht finden. Bis um 21.20 Uhr eine Frau aus Emmerich beim Rettungsdienst anrief und um Hilfe bat: Ihr Freund sei mit schweren Verbrennungen und blutenden Wunden nach Hause gekommen. Da fiel bei den Rettungskräften natürlich der Groschen: Mitsamt der Polizei fuhren sie hin.

Der Emmericher wurde zunächst ins Emmericher Krankenhaus gebracht, von dort nach erster Versorgung direkt in eine Spezialklinik. Der Grund für seine Flucht unter Schmerzen war nicht nur dieser Einbruch alleine: Er wurde bereits per Haftbefehl gesucht.

(ha)
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