Emmerich Ist die BGE heute Abend am Ende?

Emmerich · Bürgergemeinschaft Emmerich trifft sich zur Mitgliederversammlung. Die Öffentlichkeit soll ausgeschlossen sein.

Emmerich: Ist die BGE heute Abend am Ende?
Foto: van Offern Markus

Versinkt die Bürgergemeinschaft Emmerich in die Bedeutungslosigkeit? Das Schicksal des politischen Vereins (die BGE legt Wert darauf, keine Partei zu sein) entscheidet sich möglicherweise schon heute Abend. Dann nämlich trifft sich die BGE zur Mitgliederversammlung in der Gaststätte "Zum Raben".

Dem Treffen vorausgegangen sind turbulente Wochen, in denen die BGE-Fraktion im Rat durch interne Streitigkeiten von sich reden machte. Bekanntlich trat zunächst der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Udo Tepass von seinem Amt zurück, weil er mit der Arbeit des Fraktionsvorsitzenden Gerd Bartels nicht einverstanden ist. Nur kurze Zeit später verließ Sandra Bongers aus Elten die BGE-Fraktion. Ihr Ratsmandat behielt sie allerdings. Ihr werden Sympathien für die CDU nachgesagt. Ein Wechsel in die Fraktion der Christdemokraten scheint nicht ausgeschlossen zu sein.

Als wäre das alles nicht schon Ärger genug, versuchte Gerd Bartels auch noch seinen schärfsten Widersacher in der Fraktion loszuwerden. Das ist Joachim Sigmund. Er trat im vergangenen Jahr noch als Bürgermeisterkandidat der BGE an. Zudem ist er das einzige Fraktionsmitglied der BGE, das bei der vergangenen Kommunalwahl seinen Wahlkreis direkt gewann. Der Versuch ihn aus der Fraktion zu werfen, scheiterte jedoch.

Unter diesen Vorgängen hat das Ansehen der BGE gelitten. Verschärft hat den desolaten Eindruck auch noch eine Pressemitteilung der BGE, in der sie versuchte, die Öffentlichkeit über den tatsächlichen Zustand der Fraktion zu täuschen.

Und möglicherweise hat das nun auch der Vorstand der politischen Vereinigung vor. Denn bis gestern lag der Rheinischen Post (und vermutlich der kompletten lokalen Presse) keine Einladung zur Mitgliederversammlung vor. Dabei hatte Gerd Bartels - er ist auch Vorsitzender der BGE - vor wenigen Tagen noch erklärt, dass eine Einladung an die Presse "geplant" sei.

Dass ein politischer Verein oder eine Partei tatsächlich vergisst, die Presse zur Mitgliederversammlung einzuladen, klingt wenig glaubhaft. Vielmehr ist anzunehmen, dass die BGE bei ihrer Mitgliederversammlung die Öffentlichkeit ausschließen möchte. Was dort zur Sprache kommen könnte, will die BGE-Spitze vermutlich nicht in der Zeitung lesen.

Die Streitigkeiten in der Fraktion zeigen, wie sehr die BGE mittlerweile gespalten ist. Auf der einen Seite gibt es Mitglieder, die dem BGE-Chef Gerd Bartels vorwerfen, aus rein persönlichen Motiven an seinem Amt des Fraktionsvorsitzenden festzuhalten. Auf der anderen Seite wirft ein Teil der BGE-Mitglieder dem Kreis um Joachim Sigmund vor, die Arbeit der BGE zu torpedieren, um selbst höhere Ämter besetzen zu können.

Nicht ausgeschlossen ist es daher, dass ein Teil der Mitglieder möglicherweise schon heute Abend einen Austritt in die Wege leitet und eine neue Wählergemeinschaft gründet. Der Gruppe um Joachim Sigmund wird das seit längerer Zeit nachgesagt. Es ist nicht einmal mehr auszuschließen, dass sich sogar Gudrun und Christian Beckschaefer von der BGE anwenden. Dabei ist das Ehepaar Gründer und Gesicht der BGE. Die Eheleute sind schon lange unzufrieden mit der Arbeit von Gerd Bartels.

(ha)
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