Emmerich Hundedreck: Knöllchen könnten helfen

Emmerich · Auf der van-Gülpen-Straße wehren sich die Anwohner gegen Hundehalter. Sie vermissen die Mithilfe der Stadt.

 "Shih tzu"-Hündin "Erna" ist unschuldig. Ihre Hinterlassenschaften beseitigt ihre Familie natürlich. Eine Reihe von Hundehaltern, die die van-Gülpen-Straße als Auslaufstrecke ihrer Tiere nutzt, tut das nicht.

"Shih tzu"-Hündin "Erna" ist unschuldig. Ihre Hinterlassenschaften beseitigt ihre Familie natürlich. Eine Reihe von Hundehaltern, die die van-Gülpen-Straße als Auslaufstrecke ihrer Tiere nutzt, tut das nicht.

Foto: Hagemann

Irgendwann hatten die Anwohner der van-Gülpen-Straße die Nase voll. Wochenlang hatten Hundebesitzer ihre Tiere auf der Straße ihr Geschäft verrichten lassen. Und den Dreck nicht mit einer Tüte entfernt. Ab der Ecke Seufzerallee/van-Gülpen-Straße glichen der Bürgersteig und die Anlagen vor den Häusern einer großen Hundetoilette.

Dann riss den Anwohnern der Geduldsfaden. Mit selbstgefertigten Schildern machten sie Front gegen die Hundebesitzer, die zu faul oder zu gleichgültig sind. An den Bäumen der Straße hängen nun eindeutige Schilder, die klar machen: Hier wird kein Hundedreck mehr geduldet!

An einem anderen Haus hängen Schilder, die sogar noch weiter gehen. Hier wird mit Videoüberwachung auf dem Privatgrundstück gedroht. Zuvor hatten die Anwohner es den Hundebesitzern sogar noch leicht gemacht, indem sie auf dem Vorgarten an einem Stock Hundetüten kostenlos zur Verfügung stellen. Eines Tages allerdings lag neben diesem Stock ein Hundehaufen.

Für eine Straße, die die Stadt zum Sanierungsgebiet erklärt hat und in der Hauseigentümer mit hohen Steuervorteilen rechnen können, wenn sie ihre Gebäude modernisieren, ist Hundedreck sicherlich keine gute Werbung.

Ebenso ist es kaum nachzuvollziehen, dass die Kommune hier keine Apparate aufstellt, in denen die Hundetüten angeboten werden, wie dies beispielsweise in der Innenstadt geschieht oder in den Parkanlagen. Und: Auf der Straße gibt es keinen Mülleimer, in dem Hundehalter möglicherweise die Tüte mit den Hinterlassenschaften ihres Tieres werfen könnten. Dabei würde so ein Mülleimer schon deshalb Sinn machen, weil sich auf der Straße eine Bushaltestelle befindet. Regelmäßig warten dort Fahrgäste - und lassen beim Einsteigen in den Bus Bierflaschen oder Zigarettenpackungen zurück. Natürlich auf dem Fußweg. Mülleimer könnten also der Straße, in die die Stadt Emmerich ihre Hoffnungen gesetzt hat, aufwerten.

Doch das Problem ist genereller Art. Das gibt es nicht nur auf der van-Gülpen-Straße, wenngleich der Widerstand der Anwohner dort gegen den Hundedreck außergewöhnlich ist.

So gab es vor zwei Jahren eine beinahe bizarren Fall in Hüthum: Gerade erst standen dort die Stelen für den neuen Radkreuzweg Hüthum-Hochelten-Elten, schon wurde diese als "Hundeklo" missbraucht. Besonders schlimm: Es sind Standorte, die einen kirchlichen Hintergrund haben.

Abhilfe kann vermutlich nur eine Maßnahme schaffen: Kontrolle. Die Stadt könnte das Ordnungsamt in die betroffenen Gebiete schicken und Hundehalter verwarnen, die den Dreck ihrer Tiere nicht entsorgen.

In Nordrhein-Westfalen kostet der Hundedreck auf öffentlichen Plätzen und Wegen zehn bis 100 Euro. Das könnte abschreckende Wirkung haben. Und diejenigen empfindlich treffen, denen es egal ist, wo ihr Hund sein Geschäft verrichtet.

Hauptsache, nicht vor dem eigenen Haus...

(ha)
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