Emmerich Hospizgruppe hilft in schwersten Stunden

Emmerich · Vor 25 Jahren gingen acht Engagierte an den Start. Heute sind es 42 Mitglieder - und die Suche nach neuen Helfern geht immer weiter.

 Die Hospizgruppe Emmerich feiert ihren Geburtstag am Donnerstag, 7. April, im Willibrord-Gymnasium.

Die Hospizgruppe Emmerich feiert ihren Geburtstag am Donnerstag, 7. April, im Willibrord-Gymnasium.

Foto: Archiv/Privat

1991 wurde die Hospizgruppe Emmerich gegründet, das 25-jährige Jubiläum wird am 7. April gefeiert. Die Ärzte Dr. Heinz-Gregor Dormann und Dr. Christian Niemeyer sowie Seelsorger Pfarrer Gerhard Theben trafen sich damals mit Leuten, die mit Pflege zu tun hatten, und mit ehrenamtlichen Bürgern, um die Idee von Elisabeth Kübler-Ross und Cecil Sounders in Emmerich bekannt zu machen und umzusetzen.

Emmerich: Hospizgruppe hilft in schwersten Stunden
Foto: epd

Die Hospizgruppe begleitet sterbende Menschen und ihre Angehörigen in ihrem häuslichen Umfeld und in Einrichtungen der Alten- und Krankenpflege.

Damals begann die Gruppe mit acht Mitgliedern, neben den Ärzten und dem Seelsorger gehörten Ellen Vetter, Elisabeth Schüürmann, Renate Müller, Heinz Pitz und Ötz van der Wal dazu.

"Heute besteht die Hospizgruppe aus 42 Mitgliedern. Gerne würden wir weitere Mitglieder aufnehmen", sagt der stellvertretende Vorsitzende Arnold Janssen. Vorsitzende ist Hildegard Kleintjes. Seit 2014 gibt es mit Jessica Bos eine hauptamtliche Koordinatorin, ein eigenes Büro am Aldegundiskirchplatz 2 und eine wöchentliche Sprechstunde. Da Bos zurzeit in Mutterschutz ist, übernahmen Ursula Bender und Beate Diel - beide kommen aus Rees - diese Aufgabe als hauptamtliche Teilzeitkräfte.

Arnold Janssen und seine Frau Monika traten der Hospizgruppe bei, als sie in Rente gingen. "Wir hatten als Lehrer immer viel mit Menschen zu tun und wollten auch jetzt, da uns mehr Zeit zur Verfügung steht, etwas im sozialen Bereich tun", sagen sie. Die Aufnahme im Team war sehr herzlich, offen und zugewandt. Neue werden zunächst an die Hand genommen. "Wir besuchten zur Vorbereitung ein Seminar und führten viele Gespräche, bevor wir den ersten Einsatz, noch gemeinsam mit einem anderen Mitglied, hatten", erklärt Monika Janssen.

Die Mitglieder der Hospizgruppe betreuen die Sterbenden in der Nacht in Vier-Stunden-Einsätzen. Manchmal auch tagsüber, wenn der pflegende Familienangehörige Besorgungen machen muss oder einfach mal eine kurze Auszeit braucht. "Die Betreuung bedeutet für die Angehörigen eine große Entlastung. Sie sind sehr dankbar, und wir hören oft: Endlich konnte ich mal wieder eine Nacht schlafen", erzählt Arnold Janssen.

So mancher Sterbende äußert selbst den Wunsch, von der Hospizgruppe begleitet zu werden. Meist sind es aber die Angehörigen, die anfragen. Da dieser Verein ehrenamtlich tätig ist, kommen keine Kosten auf die Betroffenen zu. Ein Team mit den Hauptamtlichen und dem Arzt sieht sich die Situation zuhause an und berät mit den Angehörigen, wie man den Einsatz dann am besten koordinieren kann.

"Jedes unserer Mitglieder setzt sich so ein, wie es ihm möglich ist. Manche betreuen nachts, andere nur tagsüber. Auch Trauergespräche führen wir, wenn das gewünscht wird", erklärt Janssen. Gespräche und Supervision helfen, wenn ein Einsatz sehr schwierig wird. "Keiner soll überfordert werden, jeder soll sich wohl fühlen."

Viele Leute würden diese Sterbebegleitung als schwierige Aufgabe sehen, so Janssen. "Die Sterbenden und Angehörigen schenken uns aber viel Dankbarkeit und Vertrauen und es kommt immer wieder der Satz von den Sterbebegleitern: Das hat auch mir viel gegeben." Der Verein sucht weitere Mitglieder, auch passive, die die Hospizgruppe finanziell unterstützten.

Informationen bekommen Interessierte unter der Rufnummer 0151 15500558

(moha)
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