Rp-Thema Altweiber In Rees Heftiges Ringen um den Rathaus-Schlüssel

Rees · Die Jecken stürmten erst die RP in Rees und dann die Verwaltung. Dort war der Bürgermeister froh, die Regentschaft erst einmal los zu sein.

Fotos vom Karneval in Rees: Ringen um den Rathaus-Schlüssel
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Heftiges Ringen um den Rathaus-Schlüssel

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Es war irgendwie der Tag der großen Premieren: Erstmals unterstützten auch die Jecken aus Rees die Karnevalisten beim traditionellen Sturm auf die Reeser RP-Redaktion. Der Trupp vom Reeser Karnevalsverein war sogar der erste, der in der Oberstadt auftauchte - er hatte ja auch den kürzesten Weg.

Und irgendwie hing auch die zweite Neuerung mit dem Reeser Karnevalsverein (RKV) zusammen. Frank Schenk vom RKV spielt nämlich im Praester Fanfarenzug, der auch an den jecken Tagen für die richtige Musik sorgt. Und da Kally Mey aus Bienen noch eine Attraktion zum Jubiläum "Elf Jahre Karnaval auf dem Schiff" suchte, hatte er sich kurzerhand mit den Praestern abgesprochen, die plötzlich als Überraschungsgast auf der Dellstraße auftauchten. Die Aktion kam so gut an, dass die Narren nichts dagegen hätten, wenn die musikalische Begleitung zur festen Tradition an Altweiber werden könnte.

Kally Mey hatte vor allem Spaß, dass sein Geheimnis bis zum Schluss geheim blieb. Niemand der Jecken ahnte am Morgen etwas davon, als die Karnevalisten aus Haffen, Haldern, Bienen, Rees und Millingen in der RP-Redaktion eintrudelten. Die Prinzenpaare Andi II. Lindendörfler vom runden Leder und Christina I. (Kosel) von Tanz und Tresen aus Haldern sowie Marvin I. (Paß) und Ina I. (Vennemann) aus Haffen hatten schnell das Kommando übernommen.

Da hatte dann auch "Hausherr" Manfred Dicker kein Problem damit, dass seine Räume einen Tag lang an die Narren "untervermietet" wurden. Die brachten sich in der Oberstadt schon einmal bestens in Stimmung und zogen von dort zur Dellstraße, wo eine Pause bei Citymetzger Voss eingelegt wurde. Hier staunten die Jecken nicht schlecht, als plötzlich der Fanfarenzug um die Ecke bog, erst auf der Straße spielte und dann in der Metzgerei auch Ernst-August Voss bei "Sweet Caroline" zum Mitsingen animierte.

Halderns Präsident Bernd Börgers hatte aber wie immer die Uhr genau im Blick und rief zum Aufbruch, schließlich stand noch ein Besuch bei der Volksbank auf dem Programm. Nachdem auch hier die Orden getauscht waren, bog der Tross auf den Marktplatz ein - erstmals begleitet von passender Musik. Und der ein oder andere kam dadurch gleich schon auf die Idee, vielleicht einen kleinen Altweiberzug für die Zukunft zu etablieren.

Im Rathaus war dann der rote Teppich für die Narren ausgerollt. Denn der Fachbereich IV hatte diesmal ein filmreifes Motto gewählt. Saal und Kostüme versprühten Glanz und Glamour. Doch erst einmal gab es ein handfestes Ringen um den überdimensionalen Rathaus-Schlüssel. Die Haffener Prinzessin Ina zog kräftig an der einen Seite, die Reeser kfd-Frauen wohl etwas kräftiger an der anderen. Die kfd hatte schließlich das bessere Ende für sich und Elke Beyer reckte jubelnd den Schlüssel in die Luft.

Die Freude darüber wird nur kurz gewesen sein, denn Bürgermeister Christoph Gerwers gab zu, noch nie so froh gewesen zu sein, dass er den Schlüssel endlich los war. "Denn das ist auch der Schlüssel für die städtische Schatzkammer. Und wer die aufschließt, wird Tränen in den Augen haben, weil die Kammer leer ist", orakelte er. Ohnehin braucht niemand ein Prophet zu sein, um vorauszusagen, dass der Schlüssel nach der Feier im Bürgerhaus dann vermutlich doch wieder in die Hände der Haffener wanderte.

(RP)
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