Emmerich Hart arbeiten fürs "weiche" Wasser

Emmerich · Die Bauarbeiten am neuen Wasserwerk kommen gut voran. Nachdem der Rohbau fertig gestellt wurde, geht es nun mit der Anlagentechnik weiter. Ende des Jahres soll alles fertig sein. Dann beginnt zunächst ein Probebetrieb.

 Ufo an der Großbaustelle: Am Mittwoch wurde dieses grüne Ungetüm angeliefert. Es handelt sich dabei um einen Kessel für die Feinfiltrierungsanlage, mit der das neue Wasserwerk ausgestattet wird.

Ufo an der Großbaustelle: Am Mittwoch wurde dieses grüne Ungetüm angeliefert. Es handelt sich dabei um einen Kessel für die Feinfiltrierungsanlage, mit der das neue Wasserwerk ausgestattet wird.

Foto: Markus van offern

Der Spatenstich ist erfolgt, jetzt - ein halbes Jahr später - liegt der Bau des neuen Emmericher Wasserwerkes "Helenenbusch II" noch voll im Zeitplan. Zwar gab es hier und da schon Verzögerungen, zum Beispiel durch einen Lieferengpass bei einem Hersteller, doch alles in allem nichts, was Stadtwerkechef Udo Jessner den Schweiß ins Gesicht treiben würde.

Nachdem bereits der Roh- und Stahlbau vor einigen Wochen fertiggestellt wurde, geht es jetzt mit dem Einbau der Anlagentechnik weiter. Unter anderem gehören auch die Reaktoren für die Entkalkung, die das berüchtigte "harte" Emmericher Wasser "weicher" machen sollen, dazu. Derzeit liegt das Wasser, das aus Emmericher Hähnen fließt, bei 18 Grad so genannter "Deutscher Härte". Mit der neuen Aufbereitungsanlage sollen es dann nur noch 12 Grad sein - gut für alle Gerätschaften, die mit Wasser in Berührung kommen.

Am Mittwoch wurde ein ein überdimensioniertes Ungetüm angeliefert, das per Kran wie ein grünes Ufo über die Baustelle am Kapellenberger Weg schwebte - ein Kessel für die Feinfiltration. Weitere Anlagen, die dem Wasser Eisen und Magnesium entziehen sollen, folgen. Übrigens: Nitrat muss nicht entfernt werden, weil das die Werte in Emmerich nicht nötig machen.

Ist dieses Gewerk abgeschlossen, wird dann in einem dritten Schritt die Elektrotechnik samt Computersteuerung eingebaut.

Neu gebaut werden musste, weil es wie berichtet für die Erweiterung des alten, seit 1956 bestehenden Wasserwerks keine Genehmigung der Bezirksregierung gab. Die Brunnen bleiben jedoch weiterhin am Helenbusch beheimatet. Am Kapellenberger Weg entsteht die Wasseraufbereitung.

Die Stadtwerke investieren rund 8,5 Millionen Euro in die neue Station, deren Herzstück die Wasserenthärtungsanlage ist. Weitere zwei Millionen Euro kostet die Anbindung der "Südstaaten", die, voraussichtlich ein halbes Jahr später, ebenfalls "weicheres" Wasser bekommen. Momentan ist es in Vrasselt, Praest und Dornnick sogar noch etwas "härter" als im Rest der Stadt. In ganz Emmerich gibt es somit dann erstmals eine einheitliche Wasserqualität

Ende des Jahres, im Dezember, soll dann laut Planung alles fertig sein. "Bevor das neue Wasserwerk aber ans Netz geht, werden wir zunächst mit einem Probebetrieb starten", sagt Jessner. Wenn dann nachjustiert wurde, was erfahrungsgemäß bei einer solchen Anlage nötig sei, kann dann auch das neue, "weiche" Emmericher Wasser an die Verbraucher geliefert werden.

"Regelbetrieb" nennen das die Stadtwerke. In genau einem Jahr, im April 2017, soll der dann endlich starten.

(RP)
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