Emmerich Hansegilde will eine eigene Jugendgruppe

Emmerich · Das Hansefest am letzten Oktoberwochenende ist Tradition.

Wenn von Wesels Zeit in der Hanse die Rede ist, dann geht es immer um die Erinnerung an die Blüte im späten Mittelalter. Goldene Jahre waren es. Die Stadt war reich und mächtig, hatte 5000 Einwohner. Doppelt so viele wie Düsseldorf. Auch 1815 waren es mit 10.000 doppelt so viele Menschen wie in Essen, Bochum oder Dortmund. Nicht traurig über verlorene Stärke, sondern stolz auf Handels- und Kulturgeschichte ist Wesel heute und feiert das 22. Hansefest vom 23. bis 25. Oktober. Hansegilde, Werbegemeinschaft und Wesel-Marketing freuen sich auf ein buntes Programm. Das historische Spektakel ist beliebt bei Jung und Alt. Allein schon wegen der Gewänder. Wie Ludwig Maritzen (Hansegilde) gestern verriet, tritt Bürgermeisterin Ulrike Westkamp in einem neuen Kleid auf.

Nicht neu sind Überlegungen der Hansegilde, eine eigene Jugendgruppe aufzubauen. Aber sie sollen laut Maritzen nun intensiviert werden. Die Partnerstadt Salzwedel steht Pate. "Wir haben schon ein paar 15-/16-Jährige", sagte Maritzen. Mit denen könnte es 2016 losgehen. Im Hansebund der Neuzeit bildet die Jugendhanse einen eigenen Verband, der selber Treffen und Veranstaltungen organisiert.

18 Hansestädte sind es, die diesmal nach Wesel kommen und mit ihren Ständen die Hansemeile vom Markt bis zum Viehtor bilden. Etwas weniger als zuletzt, aber das hat teils mit Überschneidungen zu tun und teils damit, dass manche im zweijährigen Rhythmus kommen. Für 2016 zum Stadtjubiläum mit Westfälischem Hansetag in Wesel haben jedenfalls etliche schon Hotelzimmer gebucht. Schön wird es auch jetzt: Senf aus Zwolle wird ebenso zu haben sein wie Käse aus Nieheim und Baumkuchen aus Salzwedel.

Ein Muss ist zudem der Bauern- und Mittelaltermarkt, der sich vom Kaufhof bis zum Berliner Tor ziehen wird. Mehr als 60 Händler sind dabei, bieten Schönes, Nützliches und Leckeres. Die Stände der Hansemeile und des Marktes sind am Freitag, 23. Oktober, von 14 bis 18 Uhr, am Samstag von 10 bis 19.30 Uhr und am Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Für Musik sorgen Freibeuterpack, und Ohrenfreudt sowie das Duo Obscurum.

(RP)
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