Mammút (Karkari): Das isländische Quintett Mammút existiert zwar nicht so lang wie das namensgebende Tierchen, doch mit zehn Jahren Bandbestehen ist man im Rockzirkus schon fast ein Mammut. Auf dem hier vorliegenden zweiten Album "Karkari" aus dem Jahr 2008 erinnert in Dramatik und Dissonanz manches an Björk - kein Zufall also, dass dieses Album auf dem Smekkleysa-Label von Björks Band The Sugarcubes veröffentlicht wurde. Die meisten der in isländischer Sprache gesungenen Songs sind allerdings hier mit klassischer Rockinstrumentierung entstanden - von größter Wucht ist etwa das Lied "Svefnskt". Island ist eben nicht nur das Land der Kälte, sondern auch das der brodelnden Geysire. Musik für: Wilde Nächte Klingt nach: Skunk Anansie, Guano Apes Punkte: 3/5

Someday Jacob (It Might Take A While): Der Albumtitel ist wörtlich zu nehmen: Es kann eine Zeit brauchen, bis die Schönheit der Klänge der Hamburg-Bremer Folkrock-Band Someday Jacob entdeckt ist. Sänger, Gitarrist und Songschreiber Jörn Schlüter erfand die Lieder in Deutschland - doch sie klingen amerikanisch, nach Nashville, nach Weite, nach Sonne. Das mag an den Menschen liegen, die zum Gelingen von "It Might Take A While" beigetragen haben - Produzent Vance Powell arbeitete schon für die Kings Of Leon und Jack White, Richard Dodd arbeitete für George Harrison und Tom Petty. Die Backing Vocals steuerte der Americana-Indie-Star Israel Nash bei. Man fühlt sich an die seligen Pernice Brothers erinnert, und natürlich auch an Crosby, Stills und Nash. Gut möglich, dass dieser Musik nicht der schnelle Erfolg beschieden sein wird. Aber wie der Albumtitel schon sagt: Es kann eine Zeit dauern. Musik für: Sonnenuntergänge. Klingt nach: Crosby, Stills & Nash, Pernice Brothers Punkte: 4/5