Rees Haldern plant das "Zwischenfest"

Rees · Die 975-Jahr-Feier beginnt am 11. Juli mit dem Dorfkaiser-Schießen. Im September: Kneipennacht und Stengeltefest.

 Welche historischen Fotos sollen in den Jubiläumsband "Haldern in Bildern" kommen? Vorstand und Mitglieder des Heimatvereins, des Gewerbevereins und der Schützenvereine hatten gestern auf dem Drostenhof die Qual der Wahl.

Welche historischen Fotos sollen in den Jubiläumsband "Haldern in Bildern" kommen? Vorstand und Mitglieder des Heimatvereins, des Gewerbevereins und der Schützenvereine hatten gestern auf dem Drostenhof die Qual der Wahl.

Foto: Michael Scholten

Der Zweiten Weltkrieg war Schuld daran, dass Haldern seine 900-Jahr-Feier um ganze neun Jahre verschieben musste. Erst vom 1. bis 3. Oktober 1949 erlebte das 1040 gegründete Lindendorf einen "großartigen Verlauf des Halderner Jubiläums", wie die Presse seinerzeit berichtete. Bernhard Uebbing, Vorsitzender des Heimatvereins Haldern, war damals erst zarte drei Monate alt und hat keine Erinnerungen an das Fest. Wohl aber an die 950-Jahr-Feier im September 1990. Die dazugehörige Festschrift schloss mit dem Satz: "Das 950. Geburtsjahr ist ausgeklungen; der Ausblick auf den 1000. Geburtstag hat begonnen".

Ganz so lang wollte Uebbing aber nicht warten. Und so beschloss der Heimatverein schon vor längerer Zeit, mit dem Gewerbeverein, den Schützenbruderschaften und weiteren Vereinen ein "Zwischenfest" aus Anlass des 975-jährigen Bestehens zu veranstalten.

Die Hauptveranstaltungen finden am Wochenende vom 18. bis 20. September statt, doch schon am kommenden Samstag, 11. Juli, beginnt das Jubiläumsjahr mit einem prominent-farbenprächtigen Ereignis: Mehr als 100 frühere Schützenkönige aus Haldern und Umgebung schießen ab 16 Uhr um den ehrenvollen Titel des Dorfkaisers. Der älteste Teilnehmer ist Leo Fischer, der 1948 auch erster Schützenkönig war (damals noch mit der Armbrust) und sich 30 Jahre später mit dem KK-Gewehr erneut den Titel sicherte. Jüngster Teilnehmer ist Stefan Telaak. Der 18-Jährige ist amtierender Schützenkönig von Helderloh-Heeren-Herken. Seine Bruderschaft wird den großen Umzug durchs Dorf anführen, weil der letzte Dorfkaiser von 1990, Hannes de Witt, aus Helderloh stammt. Aus gesundheitlichen Gründen kann der Kaiser leider nicht am Umzug teilnehmen. Es folgen die Königspaare und Abordnungen aus Wittenhorst-Töven-Sonsfeld und aus Haldern-Dorf, jeweils angeführt durch ihre Fahnenträger. "Die Könige können entscheiden, ob sie mit ihrer damaligen Königin, ihrer Ehefrau oder mit einer anderen Partnerin durchs Dorf ziehen", sagt Manfred Daleske, Brudermeister der St. Joseph Schützen Haldern, die das Dorfkaiserschießen mit den befreundeten Bruderschaften organisieren.

Am Freitag, 18. September, beginnt im Saal der Gaststätte Tepferdt das Jubiläums-Festprogramm. Ab 19 Uhr wird Dr. Christoph Reichmann zu einem historischen Thema referieren, zudem bekommen die 300 Gäste Tanzmusik und einen Imbiss. Die Eintrittskarten sind zum Preis von zwölf Euro beim Heimatverein oder bei Tabakwaren Kisters erhältlich. Das Stengeltefest am Samstag, 19. September soll als "Kneipennacht" in den örtlichen Gaststätten stattfinden, am Sonntag, 20. September, bietet der Lindendorfplatz den richtigen Rahmen für eine Erntedankfeier, eine Gewerbeausstellung und das Programm zahlreicher Halderner Vereine und Organisationen.

Für das Jubiläum stellt Clemens Reinders, 2. Vorsitzender des Heimatvereins, den Fotoband "Haldern in Bildern" zusammen. Mit 200 bis 250 Motiven will er den Alltag im Lindendorf ebenso darstellen wie die Kriegsjahre, die Schulen, die Gastronomie oder das Haldern Pop Festival. "Vor allem suche ich noch Fotos von Halderner Jugendlichen aus den 60er und 70er Jahren", betont Clemens Reinders. Er bittet alle Halderner, die damals Teenager und Twens waren, möglichst bald ihre Fotoalben zu durchforsten und ihn unter 02850 5737 zu kontaktieren: "Zwei Wochen lang sammele ich noch, dann muss ich mit dem Layout beginnen." Der Fotoband erscheint in einer Auflage von 1000 Exemplaren und kostet 10 Euro.

(RP)
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