Emmerich Gärten öffnen wieder ihr Pforten

Emmerich · Zum Auftakt von "Offene Gärten im Kleverland" am 2. April können die Anlagen Bender & Lucenz und die auf dem Beyershof besichtigt werden. Mehr als ein Dutzend der grünen Oasen öffnen in den kommenden Wochen.

 Die Blütenpracht im Garten von Familie Imig-Gerold in Bedburg-Hau ist ab April zu besichtigen.

Die Blütenpracht im Garten von Familie Imig-Gerold in Bedburg-Hau ist ab April zu besichtigen.

Foto: Philippe PERDEREAU

Frieda hat es sich in der schwachen März Sonne auf der struppigen Wiese gemütlich gemacht. Ihr ist nicht kalt, sie hat ein lockiges Fell. Die Königspudelhündin liegt im Windschatten eines dicken Findlings, hinter dem sich ein Berg Muttererde türmt. Der kleine Hügel soll in wenigen Wochen von Gräsern gekrönt sein, wenn das 1500 Quadratmeter große Garten-Gelände hinter dem schlichten Siedlungshaus aus den 1950er Jahren im Mai seine Pforten öffnet. Dann warten historische und englische Rosen auf den Besucher, es gibt Beispiele für Obst- und Gemüse-Anbau und ein Hühnerstall im Garten für die Kinder. Birga Lichtenberger, Friedas Chefin, hat sich in Nierswalde an der Dorfstraße ihren Traum vom großen Naturgarten erfüllt. Vor einigen Jahren zog sie mit ihrer Familie von Mühlheim an den Niederrhein. 2014 bekam sie vom Heimatverein einen Preis für den Naturgarten, in diesem Jahr ist Birga Lichtenberger erstmals bei der Arbeitsgemeinschaft "Offene Gärten im Kleverland" dabei, in der ein Dutzend Privatgärten und öffentliche Parks in Kleve und Moyland sowie auch die Hochschule Rhein-Waal zusammengeschlossen sind.

 Sie alle öffnen ihre Gärten ab April: Die Gartenfreunde trafen sich in Nierswalde.

Sie alle öffnen ihre Gärten ab April: Die Gartenfreunde trafen sich in Nierswalde.

Foto: Gottfried Evers

Sie alle präsentieren einen Strauß ganz unterschiedlicher Parks, die für Besucher ihre Pforten öffnen: vom privaten Nutzgarten bis zur Barockanlage, vom herrschaftlichen Garten hinterm Stadtpalais des B.C.-Koekkoek-Hauses in Kleves City bis zum Moyländer Schloss-Park. Fehlen dürfen da natürlich auch nicht die teils winzigen Gärten auf Schenkenschanz, die ebenfalls zu besichtigen sind.

Den Auftakt der offenen Gartenpforte machen am Samstag, 2. April, und am Sonntag, 3. April, jeweils von 11 bis 17 Uhr, zwei Gartenfreunde: zum einen der Garten von Manfred Lucenz und Klaus Bender in Bedburg-Hau an der Mühlenstraße, der weit über die Grenzen des Niederrheins hinaus bekannt ist. Auch 2016 sind wieder Publikationen über diesen besonderen Garten erschienen. Wer eine Tour machen möchte, findet an beiden Tagen auch eine offene Pforte zu der 30.000 Quadratmeter großen "wilden Schönheit" von Wolfgang und Irmgard Frische mit seinem Glanzstück, dem Pappelkreis. Dann geht es Schlag auf Schlag weiter bis in den Herbst: In vielen Gärten lässt sich so das Gartenjahr im Wechsel der Jahreszeiten beobachten.

Mit den Jahren ist die "Familie" der Gärtner aus dem Kleverland, die an der Offenen Gartenpforte teilnimmt, immer größer geworden. 2016 sind neben Birga Lichtenberger das Haus Eyl der Familie Abbing und Haus Koekkoek in Kleve dazu gekommen. Die Anlage um Haus Eyl in Huisberden ist spannend um die versunkene Burganlage gelegt, Koekkoek öffnet den prächtigen Stadtpark mit doppelläufiger Steintreppe und Brunnenanlage, der sich optisch mit der Anlage um den Koekkoek-Atelierturm von Werner van Ackeren weitet. Mehrere Tausend Blumenzwiebeln haben die ehrenamtlichen Koekkoek-Gärtner hinterm Haus vergraben . . .

Als Exot gilt den Gartenfreunden das Klimahaus der Hochschule Rhein-Waal in dem tropische Früchte wie Kakao, Kaffee und Bananen reifen. "Wir wollen die ganze Gartenerfahrung bieten - schmecken, schauen, fühlen, riechen", sagt Prof. Jens Gebauer, Vizepräsident der Hochschule Rhein-Waal. Er freue sich, ebenso bei der offenen Gartenpforte dabei sein zu dürfen wie auch auf viele Gespräche mit den Gartenfreunden, sagt er. Die Offenen Gärten sind fester Bestandteil im Kalender aller Freunde des grünen Daumens. Es gibt nicht nur neue, schöne und liebevoll gestaltete Anlagen zu entdecken, es lockt auch der Austausch von Gärtner zu Gärtner. Nicole Peters und Waldemar Kowalewski, selbst mit dem gARTen Atelier Peters dabei, haben das Heftchen für das Gartenjahr im Kleverland neu gestaltet: Alle Gärten und Parks sind gelistet, hinten findet sich eine Tabelle, wann in welchem Monat welcher Garten geöffnet hat und vorne ist eine kleine Karte, die zeigt, wo die einzelnen Gärten liegen, jeder Garten wird vorgestellt. Das Heft, das mit Unterstützung der Touristiker Timo Güdden (Gemeinde Bedburg-Hau) und Martina Gellert (Kleve Marketing) erstellt wurde, liegt bei der Touristikinformation in Bedburg-Hau und beim Stadtmarketing in Kleve aus.

(RP)
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