Rees Frieden ist keine Selbstverständlichkeit

Rees · Bei der Gedenkfeier des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge am Reeser Mahnmal waren die Anschläge von Paris natürlich auch Thema. Ehrengast Eckhard Uhlenberg (CDU) empfahl, mit wachen Sinnen durchs Leben zu gehen.

Rees: Frieden ist keine Selbstverständlichkeit
Foto: markus van offern

Vom Ersten Weltkrieg bis zu den jüngsten Attentaten in Paris reichte der Bogen, den der CDU-Landtagsabgeordnete Eckhard Uhlenberg bei der Gedenkfeier des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge am Reeser Mahnmal spannte. Der 1. Vizepräsident des Landtags Nordrhein-Westfalen nannte den terroristischen Akt in der französischen Hauptstadt einen "Anschlag, der uns alle trifft". Es sei das Ziel der Attentäter gewesen, den Frieden und die Freiheit in Europa zu zerstören. Er gedachte der Opfer von Paris und wünschte den Verletzten eine baldige Genesung "von Körper und Seele".

Der Frieden, so betonte Uhlenberg, sei auch in der Gegenwart keine Selbstverständlichkeit. Zwar hätten die letzten Generationen der deutschen Bürger das Privileg gehabt, in einer Zeit ohne Kriege im eigenen Land aufzuwachsen, doch im Nahen und Mittleren Osten sowie in Teilen Afrikas und Asiens mangele es weiterhin an Frieden, Toleranz und Demokratie. "Die Folgen von Flucht und Vertreibung bekommen wir aktuell auch in Nordrhein-Westfalen zu spüren", sagte Eckhard Uhlenberg. Mit Blick auf die Flüchtlingssituation dankte er den vielen haupt- und ehrenamtlichen Helfern, "die Großartiges leisten", mahnte aber zugleich, dass die Bevölkerung "nicht dauerhaft überfordert werden" dürfe. Von der jüngeren Generation verlangte er, "mit wachen Sinnen" durch das Leben zu gehen und allen Tendenzen entgegenzusteuern, die in unserer Gesellschaft zu Unrecht, Intoleranz und Gewalt führen können. "Die Konsequenz des Zweiten Weltkriegs mit seinen 55 Millionen Toten lässt sich in zwei Worten zusammenfassen: Nie wieder!", sagte Uhlenberg.

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Die Gedenkveranstaltung im Reeser Stadtgarten wurde vom Männerchor Harmonie, vom Tambourcorps Rees und vom Bläserensemble Haldern mitgestaltet, ebenso von den Schützen, der Freiwilligen Feuerwehr und den Vertretern beider Kirchen. Bürgermeister Christoph Gerwers dankte ausdrücklich den Schützen, die in der ersten November-Hälfte im Stadtgebiet Spenden für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge gesammelt haben. Die Reeser Ortsteile Millingen, Bienen, Empel, Esserden, Haffen, Mehr und Helderloh gedachten der Gefallenen beider Weltkriege und anderer Konflikte mit eigenen Veranstaltungen und Kranzniederlegungen. Für den Nachmittag hatte der Heimatverein Haldern auf dem Ehrenfriedhof an der Turmallee eine Gedenkfeier organisiert, bei der Bürgermeister Christoph Gerwers zum Frieden mahnte und einen Kranz niederlegte.

(RP)
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