Isselburg Feuerwehr: Standort-Streit geht weiter

Isselburg · Sollte am Stromberg gebaut werden, hält die CDU den Einsatz einer teuren Berufsfeuerwehr für unumgänglich.

Isselburg: Feuerwehr: Standort-Streit geht weiter
Foto: Endermann, Andreas (end)

Bereits seit mehr als zehn Jahren schwelt in Isselburg ein Streit über die Frage, wo das neue Domizil der Feuerwehr sein soll - an der Reeser Straße, so wie es die Wehr, unterstützt von CDU und Grünen, selbst vorschlägt, oder am Stromberg, wie es SPD und FDP für richtig halten. Dieser Streit ist jetzt wieder aufgeflammt - trotz eines Ratsbeschlusses für die Reeser Straße.

Zum einen will eine Bürgerinitiative mit einer Unterschriftenaktion den Umzug der Feuerwehr an die Reeser Straße verhindern. Zum anderen argumentiert die Feuerwehr, dass nur vom Standort Reeser Straße aus, die gesetzlich vorgeschriebenen Hilfezeiten einzuhalten seien. Das besagt auch ein Gutachten aus dem Jahr 2010.

Ein Argument, dass jetzt auch noch einmal die Isselburger CDU aufgegriffen hat. In einer Pressemitteilung bekräftigte gestern Fraktionsvorsitzender Frank Häusler, am Standort Reeser Straße ohne Wenn und Aber festhalten zu wollen. "Besonders unter dem Eindruck der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr wird immer deutlicher, dass der alternative Standort am Stromberg völlig ungeeignet ist", erklärt Häusler. "Durch eine falsche Standortwahl des neuen Feuerwehrgerätehauses, wäre die Sicherheit vieler Isselburger Bürgerinnen und Bürger mit einer Freiwillige Feuerwehr nicht mehr zu gewährleistet."

Sollten die gesetzlichen Hilfsfristen nicht eingehalten werden können, sei der Einsatz von hauptamtlichen Kräften laut CDU unumgänglich. "Die finanziellen Auswirkungen für unsere Stadt, dass heißt für unsere Bürger, wären dramatisch", sagt Häusler.

Als Grundlage dient Häusler eine erste Berechnung der Verwaltung, die zu dem Ergebnis kommt, dass der Einsatz von hauptamtlichen Kräften jährliche Personalkosten von mindestens 800 000 Euro nach sich zöge. Diese Zahl könnte sich aber auch schnell vervielfachen. "Die Auswirkungen auf den städtischen Haushalt wären fatal", so Häusler, der auch auf eine andere, "gefährliche Entwicklung" hinweist: "Nach Jahrzehnten des Vertröstens und der Diskussion um einen Standort, ist jetzt augenscheinlich der Punkt erreicht an dem die Enttäuschung zur Demotivation der Kameraden führt."

Tatsache ist: Die Isselburger Feuerwehr braucht dringend ein neues Domizil. Denn das alte Gerätehaus, das aus dem Jahr 1955 stammt, ist nicht mehr zeitgemäß. Bereits seit 1989 wird über einen Anbau, eine Sanierung oder einen Neubau diskutiert. Als sich die Politik für einen Neubau entschieden hatte, machte im Jahr 2008 ein drastischer Einbruch bei den städtischen Einnahmen den weiteren Planungen zunächst einen Strich durch die Rechnung. Im letzten Jahr hatte der Rat dann mit einer Stimme Mehrheit eine Entscheidung für den Standort Reeser Straße getroffen - die Unterschriftenaktion der Bürgerinitiative könnte das nun aushebeln.

Häusler betont, dass seine Partei den von der Bürgerinitiative vorgeschlagenen Standort Stromberg im Rahmen des Verfahrens zum Bürgerbegehren ablehnen wird.

(RP)
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