Rees "Fazenda-Pfarrer" Schlütter ist mit 76 Jahren gestorben

Rees · Pfarrer Georg Schlütter, Begründer der ersten Fazenda da Esperança auf deutschem Boden, ist tot. Der gebürtige Reeser war im Jahr 2011 als geistlicher Berater in die Einrichtung für junge ehemalige Drogensüchtige im ehemaligen Kloster Mörmter in Xanten an den Niederrhein zurückgekehrt. Er wurde 76 Jahre alt.

 Wird auf dem Klosterfriedhof beigesetzt: Pfarrer Schlütter.

Wird auf dem Klosterfriedhof beigesetzt: Pfarrer Schlütter.

Foto: Fischer

Schlütter, 1941 in Rees-Bienen geboren, hatte nach seinem Abitur am Gymnasium in Emmerich in Münster Theologie studiert und war dort im Jahr 1989 zum Priester geweiht worden. 30 Jahre lang, davon 18 Jahre lang als Pfarrer, arbeitete er als Priester im damaligen Berliner Problemstadtteil Wedding, baute dort eine Anlaufstelle für Obdachlose und Menschen ausländischer Herkunft auf. Bei einem Besuch auf dem ersten, von Pater Hans Stapel in Brasilien errichteten Hof der Hoffnung traf er zufällig auf die damalige Entwicklungsministerin Claudia Nolte (CDU), die von der Idee der Fazenda so begeistert war, dass Schlütter fünf Tage nach ihrer Rückkehr ein als Müllkippe genutztes, ehemaliges LPG-Gelände angeboten wurde. Nach umfangreichen Arbeiten entstand dort, auf Gut Neuhof, 1991 der erste Hoffnungshof in Deutschland. Später baute der Pfarrer auch eine Fazenda in Irsee im Allgäu auf. Dass Papst Benedikt die Gemeinschaft im Jahr 2010 offiziell anerkannt hat, erfüllte Schlütter, der mit Leib und Seele Priester war, mit Stolz.

Das Beerdigungsamt beginnt am Donnerstag, 6. Juli, um 14 Uhr in der Kapelle des ehemaligen Klosters in Xanten-Mörmter. Im Anschluss ist die Beisetzung auf dem Klosterfriedhof.

(hk)
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