Emmerich Faultier-Baby im Duisburger Zoo

Emmerich · "Energiespartiere" nennt Tierpfleger Alexander Nolte seine Schützlinge im Duisburger Zoo. Zu viel Aktivität ist naturgemäß nicht ihr Ding. Trotzdem haben es die Faultiere Frederike und Matze geschafft, Nachwuchs zu zeugen. Am 5. September kam ihr Junges zur Welt, gestern wurde es der Öffentlichkeit präsentiert.

 Damit sich das Jungtier gut entwickeln kann, wurden Frederike und Flash erst mal abseits des Trubels untergebracht.

Damit sich das Jungtier gut entwickeln kann, wurden Frederike und Flash erst mal abseits des Trubels untergebracht.

Foto: Reichwein

Bei der Namensgebung wurde der Zoo von seinem Kooperationspartner, der UCI Kinowelt, unterstützt. Dort läuft heute der Disney-Film "Zoomania" an. Heimlicher Star des Animationsfilmes: Faultier Flash - der etwas langsame Mitarbeiter im Straßenverkehrsamt von Zoomania. Mit seiner langsamen Art bringt er die Kunden zur Verzweiflung, erobert gleichzeitig aber die Herzen der Zuschauer. "Da dachten wir, das ist doch genau der richtige Name für unser Faultier", sagt Zoodirektor Achim Winkler.

Mit der Geburt des kleinen Flash wuchs nicht nur die Freude, auch die Anspannung stieg. "Zweimal hat Frederike schon Nachwuchs bekommen, überlebt hat bisher leider keins", erklärt Nolte. Frederike und Matze genießen das Privileg, sich frei im Affenhaus bewegen zu können. An Seilen hangeln sie sich unter der Decke entlang, und ab und zu erlauben sie den Besuchern, sie anzufassen. "Vielleicht zu viel Unruhe für Mutter und Kind", vermutet Nolte. Daher sind Frederike und Flash erst mal vom Trubel geschützt hinter den Kulissen untergebracht. Dort kann sich das Junge in Ruhe entwickeln. Und wie es so üblich ist für Faultiere, dauert auch das ein bisschen länger.

Ausgewachsen sind sie mit drei bis vier Jahren, geschlechtsreif werden die Tiere laut Nolte mit rund drei Jahren. So lange bleibt das Tier auch mindestens im Duisburger Zoo. Wie lange es bleibt, hängt auch ein bisschen von ihm selbst ab. "Faultiere sind eigentlich Einzelgänger. Es könnte sein, dass Matze sein Kind irgendwann als Konkurrenten ansieht", erklärt Nolte. Dann müsste Flash gehen. Zoodirektor Winkler sagt: "Klar ist das traurig, aber wir folgen damit nur den Gesetzen der Natur." Da können die Duisburger fast froh sein, dass bei Faultieren alles etwas länger dauert; so haben sie noch öfter die Gelegenheit, den kleinen Flash zu besuchen.

(RP)
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