Emmerich Familie Kellmann und ihr Fenster

Emmerich · In Vrasselt hat sich eine schöne Gelegenheit zu Besinnlichkeit und Freude in der Adventszeit herausgebildet.

 Das Haus der Familie Kellmann auf der Verbindungsstraße in Vrasselt.

Das Haus der Familie Kellmann auf der Verbindungsstraße in Vrasselt.

Foto: Markus van Offern

Trotz Regen und Kälte harren rund 50 Personen - Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren - vor dem Haus der Familie Kellmann auf der Verbindungsstraße aus. Hier wird ein Adventsfenster geöffnet. "Die Kellmanns machen das immer so schön, es ist jedes Mal eine Überraschung", sagt eine Nachbarin.

Die Spannung steigt. "Noch drei Minuten", verkündet Carsten Kellmann. Dann wird das Rollo hochgezogen und es erscheint ein Engelschor, dreidimensional in den Raum gebaut. Die Engel sind aus Baumstämmen mit Drahtflügeln und Metallkopf, im Hintergrund sind Mosaik-Kirchenfenster zu sehen, ein kleiner geschmückter Weihnachtsbaum und eine Hirtenfigur. "Wunderschön, einfach toll", so der Kommentar der Besucher.

Das Adventsfensteröffnen bei Familie Kellmann hat Tradition, bereits zum fünften Mal hintereinander fand es am Freitagabend statt. Im ersten Jahr bauten Carsten und Claudia Kellmann mit Unterstützung ihrer Kinder Cedric und Connor und großer Hilfe von "Oma Elli" Kellmann die Figur der Heiligen Lucia, die Leuchtende, auf. Und Claudia verkleidete sich dazu passend selber als Lucia mit dem Lichtkranz auf dem Kopf.

Im zweiten Jahr stand die Weihnachtsbäckerei im Mittelpunkt, mit Figuren, die Plätzchen in einem kleinen Backofen backten. Die Geschichte des Adventskranzes - vom Wagenrad, auf dem Pfarrer Johann Hinrich Wichern im Jahr 1839 für Waisenkinder einen Kerzenkranz fertigte, bis hin zum heutigen Adventskranz - erzählte das Adventsfenster im dritten Jahr. Im vorigen Jahr fertigten die kreativen Kellmanns eine Weihnachtswerkstatt mit Wichteln, die Geschenke basteln und einpacken und einer Päckchen-Seilbahn. Jedes Mal ist die Familie gemeinschaftlich am Werk.

In diesem Jahr war hauptsächlich Carsten Kellmann gefragt, weil die Engel-Figuren aus Holz und Metall bestehen. "Die Frauen hatten die Idee und diesmal durfte ich die dann umsetzen und mich handwerklich austoben", schmunzelte der Familienvater. Die Jungs halfen, Claudia und die 20-jährige Nichte Leonie bastelten die Mosaik-Kirchenfenster aus Transparentpapier und Oma Elli stand in der Küche und backte Plätzchen, Stollen und Gewürzkuchen. "Kurz vor Weihnachten haben die meisten Stress. Aber jetzt in der Adventszeit, da kommen Familie, Nachbarn und Freunde noch zusammen, man hat Zeit zum Basteln und Backen und für gute Gespräche", sagte Claudia Kellmann. Deshalb mache sie sich gerne die Arbeit mit dem Adventsfenster, ja, sie genieße die Zeit sogar, weil sie ruhiger und besinnlicher sei als die Weihnachtstage.

(moha)
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