Emmerich Erster Vorgeschmack auf Film-Festival

Emmerich · Neuer Verein "Filmkultur am Niederrhein" will deutsche und niederländische Kurzfilme zeigen. Reeser in der Jury.

 Monika Stallknecht und Festivalleiter Stephan Hanf präsentierten im gutbesuchten Scala nicht nur Kurzfilme, sondern auch Details zum ersten "Niederrhein Filmfestival".

Monika Stallknecht und Festivalleiter Stephan Hanf präsentierten im gutbesuchten Scala nicht nur Kurzfilme, sondern auch Details zum ersten "Niederrhein Filmfestival".

Foto: Artphotowerkstatt

Es war ein erster Vorgeschmack auf alles, was in drei Monaten kommen soll. Beim ersten "Niederrhein Filmfestival" im März 2018 will der neugegründete Verein "Filmkultur am Niederrhein" im Scala Kulturhaus in Wesel deutsche und niederländische Kurzfilme aller Art zeigen. Beim "Vorspiel", wie die Macher ihren ersten Infoabend nannten, kamen jetzt etwa 50 Zuschauer ins ehemalige Lichtspielhaus, um die ganze Bandbreite der kurzen bis sehr kurzen Zeichentrick-, Dokumentar- und Spielfilme zu begutachten. Vom tristen Liebesleben einer Erdbeerverkäuferin über den erwachsenen Sohn, der nicht flügge werden will, bis zum fiktiven Bürgerkrieg in Deutschland kamen schwere bis leichte Stoffe auf die Leinwand. Anders als bei den gezeigten Beispielen, die schon in Cannes, Berlin und anderen Festivalstädten liefen, müssen die Beiträge, die für Wesel eingereicht werden, einen Bezug zum Niederrhein oder zu den Niederlanden haben. Sei es, dass die Filmemacher dort wohnen, dort geboren wurden oder die Region in den Mittelpunkt ihrer Spielhandlung rücken.

In Kürze können die Beiträge über einen externen Partner der Festival-eigenen Internetseite "niederrheinfilm.de" kostenlos eingereicht werden. Einsendeschluss ist der 15. Februar 2015. Der gemeinnützige Verein "Filmkultur am Niederrhein", unter dem Vorsitz von Katja Neumann und Festivalleiter Stephan Hanf, wird die Beiträge auswählen, die in drei Wettbewerben an den Start gehen: "Region Niederrhein" und "Niederlande", die jeweils mit Geldpreisen von 500 Euro dotiert sind, und "Kreis Wesel", der mit 250 Euro dotiert ist. Ferner gibt es einen Publikumspreis, der dem Sieger 222 Euro einbringt.

Drei Sponsoren haben ihre Liebe zum Film und zur Grenzregion bereits materiell deutlich gemacht: der Kreis Wesel, die Niederrheinische Sparkasse RheinLippe und das Emmericher Unternehmen Katjes. An allen Vorverkaufsstellen des Scala Kulturhauses werden Dauerkarten für das Festival verkauft. Sie kosten 30 Euro und berechtigen zum Besuch aller Vorführungen an allen Festivaltagen. Ob das zwei sind, nämlich Freitag und Samstag, 2. und 3. März, oder ob das Festival noch in die Sonntagsverlängerung geht, entscheidet sich mit der Zahl der eingereichten Filme. "Wer eine Dauerkarte kauft, fördert unser Festival und wird auf Wunsch namentlich im Abspann jedes Screening-Blocks genannt", sagt Festivalleiter Stephan Hanf. Einzeltickets, die zum Besuch einer Vorstellung von circa zehn Kurzfilmen berechtigen, sollen 7,50 Euro kosten.

"Ich freue mich besonders, dass das Scala wieder zur Spielstätte für Filme wird", sagte Karin Nienhaus, Geschäftsführerin des Scala Kulturhauses, am Rande der Infoveranstaltung. Stephan Hanf hob auf der Bühne vor allem die grenzüberschreitende Bedeutung des "Niederrhein Festivals" hervor: "In deutschen Grenzregionen zu Frankreich, Polen und Tschechien gibt es solche Festivals schon länger, jetzt schließen wir die deutsch-niederländische Lücke."

Stephan Hanf, geprägt vom "Haldern Pop Festival" in seiner früheren Heimatstadt Rees, möchte auch beim Filmfestival in Wesel eine "familiäre Atmosphäre" erzielen. Zwischen den Filmblöcken sollen die Filmemacher untereinander, aber auch mit dem Publikum in Kontakt kommen.

"Wir erwarten von allen Regisseuren, die an den Wettbewerben teilnehmen, dass sie zur Diskussion über ihre Filme nach Wesel kommen und die Preise persönlich entgegennehmen", sagte Stefan Hanf. In die Jury möchte er Filmexperten berufen, die vom Niederrhein, aber auch aus dem Rest Deutschlands und den Niederlanden stammen.

Den ersten Juror präsentierte Hanf beim "Vorspiel" im Weseler Scala. So wird der Reeser Journalist Michael Scholten, Autor zahlreicher Filmbücher und langjähriger Juror für den Deutschen Fernsehpreis und den Deutschen Comedypreis, in der Jury des neuen Festivals sitzen.

Sollte die Premiere im März 2018 bei Filmemachern und Zuschauern gleichermaßen zum Erfolg werden, möchte der Verein "Filmkultur am Niederrhein" das Festival jedes Jahr ausrichten. Dafür werden noch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sowie weitere Mitglieder für den Verein gesucht.

(ts)
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