Emmerich Erste Betuwe-Brücke ist 2016 befahrbar

Emmerich · An der Baumannstraße in Praest haben die Arbeiten für den ersten Ersatz eines Bahnübergangs begonnen. Der Hauptteil der Brücke wird im August angeliefert. Der Übergang an der Kerstenstraße wird nächstes Jahr geschlossen.

 Stefan Ventzke (l.) von der Deutschen Bahn und Bürgermeister Johannes Diks an der Baustelle in Praest, an der jetzt die Brücke entstehen wird. Hinten links: die Drehbohranlage, die bald ihre Arbeit aufnimmt.

Stefan Ventzke (l.) von der Deutschen Bahn und Bürgermeister Johannes Diks an der Baustelle in Praest, an der jetzt die Brücke entstehen wird. Hinten links: die Drehbohranlage, die bald ihre Arbeit aufnimmt.

Foto: markus van offern

Die letzten Vorbereitungen sind getroffen. Wo jetzt noch Brachland und Acker ist, haben die Mitarbeiter der Bahn den Verlauf der neuen Straße bereits mit Metall-Pins gekennzeichnet. Entweder heute, aber spätestens morgen wird mit Spezialgerät gearbeitet: Eine 24 Meter hohe und 85 Tonnen schwere Drehbohranlage wurde gestern bereits zur Baustelle gefahren. Sie sorgt für insgesamt 22, jeweils 16 Meter tiefe Löcher, in die Gründungsfundamente aus Beton für eine Brücke gegossen werden.

Damit entsteht an der Baumannstraße in Praest das erste Bauwerk im Rahmen der Betuwe-Maßnahmen auf Emmericher Boden: eine etwa 19 Meter lange und 6,50 Meter breite Brücke, die in sechs Metern Höhe über die Gleise führt. Sie wird im Laufe des kommenden Jahres befahrbar sein und als Ersatz für den etwa 450 Meter entfernten Bahnübergang Kerstenstraße dienen, der dann geschlossen wird.

"Nach langen Jahren des Redens geht es nun endlich los", freute sich gestern Bürgermeister Johannes Diks, der aber auch darauf hinwies, dass andere Betuwe-Bauwerke in Emmerich wohl noch längere Zeit auf sich warten lassen werden. Immerhin: Für die Brücke in Praest, die insgesamt rund 5,5 Millionen Euro kostet, wird die Stadt keinen Cent bezahlen müssen. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass es an allen Bahnübergängen auf Emmericher Gebiet einen Konsens zwischen Stadt und Bahn gibt. Ansonsten müsste die Stadt alleine für ihre Beteiligung an der Praester Brücke 550 000 Euro berappen. Doch danach sieht es nicht aus: "Ich gehe davon aus, dass wir die letzten Fragen in den kommenden Wochen klären", so Diks. Stefan Ventzke, Projektleiter der Deutschen Bahn, wies darauf hin, dass die Bahn den Brückenbau in Praest vor dem eigentlichen Ausbau der Strecke starten kann, weil bereits Baurecht vorliegt. "Überall dort, wo Einigkeit über die Maßnhame herrscht und es wenig Betroffenheit gibt, sollen Bahnübergänge vorab beseitigt und durch neue Bauwerke ersetzt werden", so Ventzke zur Marschrichtung der DB.

Rund um die Baumanstraße wird es in den nächsten Tagen lauter, wenn die Bohrlöcher ausgehoben werden. Die dann beginnende Herstellung der Fundamente wird rund vier Wochen in Anspruch nehmen. Auch, weil die schwere Drehbohranlage einmal von der einen Gleisseite auf die andere umgesetzt werden muss. Danach heißt es Warten, denn der Beton muss aushärten.

Der Hauptteil der neuen Praester Brücke wird im August angeliefert und dann auf die Fundamente gesetzt. Dafür wird für ein Wochenende die Strecke gesperrt werden müssen. Die Bahn wird außerdem rund 500 Meter Straße bauen

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort