Rees Erneut Randale in Flüchtlingsunterkunft

Rees · In Haldern attackiert ein Mann aus Guinea einen Algerier. Anschließend beleidigt und bespuckt er Polizisten.

 Bereits im März sorgten in der Unterkunft in Haldern acht Männer aus Afrika für einen Sachschaden von mehr als 10.000 Euro und widersetzten sich der Polizei.

Bereits im März sorgten in der Unterkunft in Haldern acht Männer aus Afrika für einen Sachschaden von mehr als 10.000 Euro und widersetzten sich der Polizei.

Foto: Markus van Offern

Erneut hat es einen Vorfall in der Flüchtlingsunterkunft (ZUE) in Haldern gegeben. Die Polizei teilte es gestern mit.

Nach Mitteilung der Polizei ereignete sich Folgendes: Am späten Montagabend gegen 23 Uhr sprachen zwei 18 und 21 Jahre alten Männer aus Guinea (Westafrika) auf der Depotstraße einen 24-jährigen Mann aus Algerien an und verlangten von ihm Zigaretten. Der 21-jährige Haupttäter erhielt von dem Opfer eine Zigarette und fragte nach einer weiteren. Auch diese erhielt er. Als er nach einer dritten fragte, verneinte der Mann und ging weiter. Daraufhin erhielt er von dem 21-Jährigen von hinten einen Schlag mit einer Flasche auf den Kopf.

In der ZUE bat der Verletzte um Verständigung der Rettungskräfte. Nach Eintreffen des Rettungsdienstes und der Polizei randalierte der 21-Jährige. Er trat gegen den Rettungswagen, in dem der 24-Jährige behandelt wurde. Außerdem bespuckte und beleidigte er die Polizeibeamten.

Die Polizisten überwältigten ihn. Den 18-Jährigen forderten die Polizisten auf, sich zu entfernen. Das tat er nicht. Also wurde auch er mitgenommen. Nach Angaben der Polizei hatten die beiden Männer Alkohol getrunken. Die Aggressionen seien aber nicht darauf zurückzuführen.

Der 24-Jährige wurde mit dem Rettungswagen zur ambulanten Behandlung ins Krankenhaus gebracht, das er gestern verlassen konnte. Die beiden 18 und 21 Jahre alten Männer wurden gestern von der Polizei vernommen.

Bereits Anfang März war es zu einer Randale im Depot gekommen. Acht Männer im Alter von 18 bis 28 Jahren aus Togo und Ghana hatten sich bei ihrer Ankunft zunächst geweigert, die Flüchtlingsunterkunft zu betreten. Dann hatten sich einige mit Alkohol und Eisenstangen versorgt. Sie bedrohten das Sicherheitspersonal, das sich im Wachraum verschanzte. Die Afrikaner nahmen sich danach den Waschcontainer vor, zerschlugen hier Scheiben und beschädigten Mobiliar, bevor sie weitere Scheiben im Erdgeschoss eines Wohnblocks, der allerdings nicht bewohnt ist, zerschlugen. Insgesamt mehr als 30 Scheiben gingen dabei zu Bruch. Gegenüber der Polizei leistete einer der Flüchtlinge derart gewalttätigen Widerstand, dass er einen Beamten der Bundespolizei schwer verletzte.

Bürgermeister Christoph Gerwers erklärte gestern auf Anfrage der Rheinischen Post, dass im Depot in Haldern derzeit etwa 100 Menschen leben. Haldern sei keine Stelle, zu der die Bezirksregierung Problemfälle schicke. Die Menschen, die in Haldern unterkommen, seien friedlich. Gebe es Probleme mit Flüchtlingen, spreche die Stadt das an. "Auch die Kommunen haben ein Interesse daran, dass Gewalttäter bestraft und gegebenenfalls in ihre Heimatländer zurückkehren", so Gerwers. Es erwartet den 21-Jährigen ein Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung und wegen Widerstands gegen Polizeibeamte. Ob das auch dem 18-Jährigen vorgeworfen werden muss, müssen die Vernehmungen zeigen, so der Polizeipressesprecher. Die Bezirksregierung Düsseldorf sieht nach Rücksprache mit den Kollegen aus Arnsberg keinen Anlass für eine Verlegung, zumal die Täter bislang "nicht auffällig" waren. Es werde jedoch eine Belehrungen vor Ort geben.

(hg/rau)
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