Rees Eine Million Euro fürs Schulzentrum Rees

Rees · Versicherer des insolventen Planungsbüros hat der Stadt mündlich einen Vergleich zugesichert.

Vor gut zwei Jahren ist der letzte Bauabschnitt am Reeser Schulzentrum abgeschlossen worden. Die finanzielle Seite des Kapitels der Sanierung am Westring ist allerdings immer noch nicht zu Ende. Denn jahrelang währte ein Rechtsstreit, den die Stadt Rees mit dem am Anfang zuständigen Planungsbüro auszufechten hatte.

Bekanntlich hatte es erhebliche Verzögerungen gegeben. Mit den Leistungen der ersten Baufirma war das Rathaus gar nicht zufrieden. Es gab immer wieder Probleme: Das Dach war nicht dicht und Wasser lief bis in den Keller, Schimmel hatte sich gebildet. Die Stadt zog schließlich die Reißleine und wechselte die Baufirma. Das kostete Zeit und Geld, denn zunächst mussten die Schäden beseitigt werden, die bei der Sanierung entstanden waren. "Sanierung der Sanierung" wurde das Kapitel daher auch ironisch genannt.

Die Millionen, die die Stadt mit der Verzögerung verloren hat, wollte sie gerne zurück haben. Die Verwaltung hatte daher vor einigen Jahren eine Klage auf den Weg gebracht. Es ging um mangelhafte Bauleistungen. Das Landgericht Dortmund gab der Stadt auch Recht. Es stellte fest, dass die Mängel in die Verantwortung der Baufirma fielen, die Firma sollte für die Schäden haften.

Das Problem: das Dortmunder Planungsbüro war inzwischen insolvent. Die Stadt musste daher auch die Klage umstellen. Sie lief nicht mehr gegen die Firma, sondern gegen deren Haftpflicht-Versicherung, die Bauleitungen für solche Groß-Projekte abschließen müssen.

Der seit Jahren andauernde Rechtsstreit wird wohl in diesem Jahr zu den Akten gelegt werden können. Wie Stadtkämmerer Andreas Mai jetzt mitteilte, gibt es die mündliche Zusage des Versicherers zu einem Vergleich. Eine Million Euro soll die Stadt Rees nun im Laufe des Jahres erhalten, die der Kämmerer als "außerordentlichen Betrag" eingeplant hat.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort