Rees Ein Weltreisemobil Marke Eigenbau

Rees · Die Stadt Rees hat ein altes Einsatzfahrzeug an ein Paar aus Österreich verkauft. Die neuen Besitzer haben es umgebaut und brechen jetzt zu einer Weltreise auf, die mindestens fünf Jahre dauern soll.

 Heinz und Agnes (r.) haben den Rüstwagen (l.) der Freiwilligen Feuerwehr Rees gekauft und umgebaut (unten).

Heinz und Agnes (r.) haben den Rüstwagen (l.) der Freiwilligen Feuerwehr Rees gekauft und umgebaut (unten).

Foto: Feuerwehr Rees

Als der rote Rüstwagen noch zum Fuhrpark der Freiwilligen Feuerwehr Rees gehörte, kam er nur selten über die Stadtgrenzen hinaus. So wundert es nicht, dass der Mercedes nach 33 Dienstjahren lediglich 17.000 Kilometer auf dem Blechbuckel hat. Ausgemustert wurde "Florian Rees 1 RW 1" dennoch und gegen ein modernes und besser ausgestattetes Einsatzfahrzeug ersetzt. Die Stadt Rees bot den alten Feuerwehrwagen zum Kauf an - und die neuen Besitzer brechen mit ihm in dieser Woche zu einer Weltreise auf, die mindestens fünf Jahre dauern soll.

Die Freiwillige Feuerwehr Rees verwies jetzt auf ihrer Facebook-Seite auf den zweiten Frühling des 220 PS starken Gefährts. In einem Video des österreichischen Online-Magazins vol.at sind die extremen Umbauarbeiten am Rüstwagen zu sehen, ebenso werden die Besitzer "Heinz und Agnes" vorgestellt. Der Familienname bleibt ungenannt. Die beiden Österreicher haben vor zwei Jahren ihr Haus in Kenia verkauft und planten seither eine Weltreise auf dem Land- oder Wasserweg.

Als sie im Internet den Reeser Gebrauchtwagen entdeckten, war die Entscheidung schnell gefallen. "Rees liegt irgendwo bei Bonn, ich habe das gegoogelt", sagt Neubesitzer Heinz im Video. Dass der Wagen ein Mercedes ist, beruhigt ihn: "Ersatzteile sind überall auf der Welt verfügbar." Mit Allradantrieb und großer Bodenfreiheit ist das alte Rüstfahrzeug geländegängig, mit der 120-Meter-Seilwinde sieht sich das Paar auch für kleinere Notfälle gerüstet, da sich der Wagen damit aus matschigen Straßen oder kleineren Bächen selbst befreien kann.

Die Reeser dürften ihren alten Rüstwagen nach mehrmonatigen Umbaumaßnahmen kaum wiedererkennen: Nicht nur, weil er weiß lackiert wurde, sondern vor allem wegen des im hinteren Teil aufgesetzten Wohnbereichs. Der erfreut sich einer schicken Einrichtung und Wassertanks mit insgesamt 700 Litern Fassungsvermögen, dazu ein Stromaggregat und eine Solaranlage auf dem Dach. Standheizung, Klimaanlage und Wasseraufbereitungsanlage gehören ebenfalls zur Ausrüstung.

In dieser Woche will das Paar den Stellplatz in Klostertal verlassen und nach Skandinavien aufbrechen, gefolgt von Osteuropa. Dieser erste Testlauf für das Weltreisemobil Marke Eigenbau soll nur bis Weihnachten dauern. Danach wird der Wagen dann nach Asien und weiter nach Afrika und Südamerika verschifft. Erst in fünf bis sechs Jahren sehen sich Heinz und Agnes wieder dauerhaft in Österreich. Und vielleicht rollt der alte Rüstwagen ja dann auch noch mal an den Niederrhein. Die Reeser Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr wollen das große Abenteuer ihres alten Schätzchens auf jeden Fall genau im Auge behalten: "Mit dem neuen Besitzer halten wir Kontakt und freuen uns immer über Neuigkeiten", schreiben sie auf ihrer Facebook-Seite.

(RP)
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