Emmerich Ein Schützenfest in Koproduktion

Emmerich · Weil der Saal Hebben nicht mehr nutzbar ist, kommt es zu einer spannenden Premiere. Die Michaelschützen und die Sebastianer feiern vom 11. bis 19. August gemeinsam ein Schützenfest. Es gibt aber weiterhin einen eigenen König.

 Getrennt schießen, gemeinsam feiern. Die Verantwortlichen der beiden Schützenbruderschaften halten das Festprogramm in die Kamera.

Getrennt schießen, gemeinsam feiern. Die Verantwortlichen der beiden Schützenbruderschaften halten das Festprogramm in die Kamera.

Foto: Markus van Offern

Es ist eine Premiere: Die St. Sebastian- und die St. Michael-Schützen feiern vom 11. bis 19. August ihr Schützenfest gemeinsam. Dienstagabend stellten sie ihr Festprogramm vor. "Wir sind Vorreiter in Emmerich", sagte Markus Verfürth, stellvertretender Brudermeister der Michaelschützen. Das sei eine Win-win-Situation: Die Mitgliederzahlen sinken, die Kosten steigen und so werden die Kosten geteilt, sagte der zweite Schriftführer Herbert Gartenmeier.

Nachdem feststand, dass der Saal Hebben verkauft und abgerissen wird, suchten die Michael-Schützen ein neues Domizil. "Und da die meisten nicht im Zelt feiern wollten, entschieden wir uns für den Kapaunenberg", erklärte Gerd Bartels, Schriftführer der Michael-Schützenbruderschaft.

Zunächst wurde die Maifeier gemeinsam gefeiert. "Wir hatten eine tolle Maifeier mit einem voll besetzten Saal und beste Stimmung . Danach gaben uns unsere Mitglieder den Auftrag, auch das gemeinsame Schützenfest vorzubereiten." Die Sebastianer stimmten dem ebenfalls zu. Man habe festgestellt, dass viele Abläufe identisch seien. Und was nicht identisch war, habe man harmonisiert.

"Es war ein Geben und Nehmen", so Bartels. Einziger Knackpunkt sei der Königsschuss gewesen, aber auch da habe man eine zufriedenstellende Lösung gefunden.

"Beide Vereine sind eigenständig mit ihrer eigenen Historie, deshalb schießt auch jeder seinen König aus. Auch die Matinee am Sonntag wird in getrennten Sälen abgehalten. Gefeiert wird aber gemeinsam", sagte Hans-Jürgen Gorgs, kommissarischer Schriftführer der Sebastian-Schützen. Josef Kremer, stellvertretender Direktor der Sebastianer, stellte das Programm vor. Das Schützenfest beginnt am Freitag, 11. August, mit dem Kinderkönigschießen, dem Jugendkönigsschießen für die 16- bis 24-Jährigen und dem Klompekönigschießen mit anschließendem Grillabend. Alle Wettbewerbe werden gemeinsam durchgeführt.

Der Samstag beginnt um 17 Uhr mit dem Kirchgang in St. Aldegundis, dem Antreten "Hinter der alten Kirche", dem Fackelzug und dem Großen Zapfenstreich.

Danach findet der Königsball am Bölt statt, wobei die Schützen in "bunten Reihen" sitzen, also abwechselnd Sebastian- und Michaelschützen.

Die Matinee der Sebastianer findet am Sonntag, 13. August, ab 11 Uhr im großen Saal, die der Michaelschützen parallel dazu im kleinen Saal statt. "Sobald wir fertig sind mit den Ehrungen, beginnen wir das Vogelschießen auf Kopf und Flügel", erklärte Markus Verfürth.

Am Montag geht das Vogelschießen dann weiter. Zunächst ist Antreten auf dem Geistmarkt, Parade und der gemeinsame Zug zum Kapaunenberg. Gegen 12.30 Uhr beginnt dort das Schießen der Ehrengäste auf das Krönchen, weiter geht es mit dem Vogelschießen der Sebastianer bis 14 Uhr. In der Pause wird der "Restvogel" der Michaelschützen aufgehängt und das Preisschießen und anschließend das Königsschießen fortgesetzt. Gegen 15.30 Uhr machen die Sebastianschützen weiter, um 17 Uhr beginnt deren Königsschießen. Anschließend findet der Schützenball mit den beiden neuen Königspaaren statt. Am Samstag, 19. August, wird der gemeinsame Königsball veranstaltet.

"Nach dem Fest setzen wir uns zusammen, um dem gemeinsamen Feiern den Feinschliff zu geben", sagte Marion Giltjes, Kassiererin der Oberhüthumer Schützen. "Der Saal Hebben hieß früher auch 'op den Bölt', jetzt sind wir auch wieder auf dem Bölt", freute sich Gerd Bartels. "Ich bin guten Mutes. Der Kapaunenberg ist für alle da", sagte Hans-Jürgen Gorgs, der auch Vorsitzender der Schützen im Stadtverband ist.

(moha)
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