Rees Ein ganz besonderer Gast in Rees

Rees · Bischof Francis Aquirinus Kibira von Kasese hält sich zwei Wochen in der Reeser Pfarrgemeinde St. Irmgardis auf, die viele Projekte in Uganda unterstützt. Das Land im Osten Afrikas hat mit vielen Problemen zu kämpfen.

Rees: Ein ganz besonderer Gast in Rees
Foto: Michael Scholten

Bischof Francis Aquirinus Kibira von Kasese aus Uganda ist für zwei Wochen zu Gast in der Reeser Pfarrgemeinde St. Irmgardis. Bürgermeister Christoph Gerwers und Pfarrer Michael Eiden begrüßten den Geistlichen aus Ostafrika jetzt im Rathaus. Begleitet wird er von Alfred Dilger vom Ausschuss für Weltkirche des Pfarreirates St. Irmgardis. Er kehrte erst im Juni von seiner dritten Uganda-Reise zurück und berichtete im Rathaus von mehreren Hilfsprojekten.

So unterstützen die Reeser seit 2012 die Organisationen TOHIFU (Together Hilfe für Uganda) in Kassel und TORUDES (Together Rural Development Solidarity) in Kasese. 70.000 Euro flossen in eine Berufsschule, 60.000 Euro, die von den Sternsingern gesammelt wurden, in den Bau von sieben Trinkwasserbrunnen. Mit 10.000 Euro, die der Kirchenvorstand und Privatleute spendeten, wurde ein Kaffeepflanzprojekt für 150 Familien in den Bergen unterstützt.

In Kooperation mit dem Kindermissionswerk in Aachen wollen die Reeser in Kasese auch den Neubau eines Kindergartens namens St. Michael unterstützen. Deshalb wird Bischof Francis Aquirinus Kibira am Montag, 22. August, die katholischen Kindergärten in Rees, Bienen und Mehr besuchen.

Die Republik Uganda, die sich 1962 von der britischen Kolonialmacht löste, leidet bis heute an den Folgen der Politik des Diktators Idi Amin in den 1970er Jahren. Seit 1986 regiert Präsident Yoweri Museveni das Land. Er brachte Frieden, doch westliche Beobachter kritisieren weiterhin Korruption und Verstöße gegen Menschenrechte.

Bischof Francis Aquirinus Kibira nennt "Bildung" das wichtigste Mittel gegen die Armut in seiner Heimat. Die katholische und protestantische Kirche, der in Uganda fast 75 Prozent der 40 Millionen Einwohner angehören, repräsentiere seit jeher das Bildungs- und Gesundheitswesen. Zudem gelte es, die Polygamie zu bekämpfen: "Manche Männer haben zwei bis drei Frauen, die viele Kinder zur Welt bringen, für die es zu wenig Schulen, Ärzte und Nahrung gibt."

Das Bistum Kasese wurde 1989 durch Papst Johannes Paul II. gegründet. Zu dieser Zeit studierte der damalige Priester Francis Aquirinus Kibira in Rom. Seine guten deutschen Sprachkenntnisse erwarb der heute 58-Jährige bei einem Intensivkurs in Österreich und bei Urlaubsvertretungen für Pfarrer in Deutschland. Papst Franziskus ernannte ihn im April 2014 zum Bischof von Kasese.

Für eine Städtepartnerschaft zwischen Rees und Kasese, die der Bischof im Rathaus anregte, wollte Bürgermeister Christoph Gerwers noch kein grünes Licht geben. "Solche Partnerschaften erfordern ein großes Engagement vieler Verbände und Vereine", sagte Gerwers. Oft seien schon Verbindungen und Schüleraustausche mit den Niederlanden, Frankreich oder Großbritannien schwierig, sodass der Kontakt in ein fernes Land wie Uganda noch komplizierter sei. Gelegentliche Anfragen nach Partnerschaften, wie aktuell aus einer Stadt in Israel, würden sorgfältig geprüft.

(RP)
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