Rees Ein echter "Pedersoli" von Bud Spencer

Rees · Der gebürtige Halderner Lars Giesen traf in Berlin den Helden seiner Kindheit.

 Lars Giesen schenkte Bud Spencer das Weißmetall-Modell einer Szene aus der Westernparodie "Vier Fäuste für ein Halleluja" im Maßstab 1 zu 32.

Lars Giesen schenkte Bud Spencer das Weißmetall-Modell einer Szene aus der Westernparodie "Vier Fäuste für ein Halleluja" im Maßstab 1 zu 32.

Foto: Michél Buchmann

Er behauptet von sich, kein Schauspieler zu sein. Er hat seit vielen Jahren keinen einzigen Film mehr gedreht. Und doch reisten jetzt 1200 Fans und Verehrer aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und sogar aus Skandinavien nach Berlin, um ihm bei seinem Abschiedsbesuch noch einmal ganz nah zu sein: Bud Spencer, Held zahlreicher Prügelkomödien der 70er und 80er-Jahre, der bürgerlich Carlo Pedersoli heißt und im Oktober 86 Jahre alt wird.

Der Bislicher Werbegrafiker Lars Giesen, der früher schon sein Kinderzimmer in Haldern-Wittenhorst mit Bud-Spencer-Fotos tapezierte, wollte sich diesen Termin nicht entgehen lassen. Und sein Kurztrip hat sich gelohnt: Denn der 37-Jährige durfte auf Einladung des Verlags Schwarzkopf und Schwarzkopf an einem exklusiven "Meet and Greet" mit seinem neapolitanischen Idol teilnehmen. "Das war eine Anerkennung dafür, dass ich zu Bud Spencers jüngstem Buch ,Ich esse, also bin ich' viele Fotos aus meiner Filmsammlung zur Verfügung gestellt habe", sagt Giesen.

Für ihn war es seit 2009 das dritte Zusammentreffen mit Bud Spencer. 2008 bekam er sein erstes Autogramm bei der Berliner Premiere der Kinokomödie "Mord ist mein Geschäft, Liebling", 2011 überreichte er seinem Kindheitsidol in der Fernsehsendung "3 nach 9" eine kleine, lebensecht wirkende Bud-Spencer-Büste der Künstlerin Brigitte Schneider.

Auch nach Berlin reiste der Bislicher nicht mit leeren Händen: Er schenkte Bud Spencer das Weißmetall-Modell einer Szene aus der Westernparodie "Vier Fäuste für ein Halleluja" im Maßstab 1 zu 32. Der Krefelder Modellbauer Nils Bahr hatte in Giesens Auftrag nur wenige dieser filigranen Kunstwerke, die Bud Spencer und Terence Hill auf Pferden reitend zeigen, gegossen und bemalt. Ein Exemplar nahmen Bud Spencer und sein Sohn Giuseppe Pedersoli mit nach Rom, das zweite Exemplar steht in Giesens Arbeitszimmer und ist ein echtes Unikat, um das ihn jetzt jeder Fan beneidet: Auf dem Sockel steht nicht nur Bud Spencers Autogramm, sondern auch das von Terence Hill. Ihn traf Giesen bereits im Sommer 2014 bei Dreharbeiten in Südtirol.

Und noch ein Unikat aus Berlin weckt den Neid anderer Autogrammsammler: Bud Spencer signierte eine Collage, die ihn als Profischwimmer in den 50er-Jahren zeigt und die auch sein original Panini-Sammelbild aus dieser Zeit enthält, mit seinem bürgerlichen Namen: Carlo Pedersoli. "Das macht er nur ganz selten", freut sich Lars Giesen umso mehr, "aber offenbar hat ihn die Mühe, die ich mir gemacht habe, ein klein bisschen beeindruckt."

Im Anschluss an das private Treffen im Ramada Hotel am Alexanderplatz stellte sich Giesen noch brav in die Warteschlange mit vielen hundert Fans, um Bücher signieren lassen (in die Bud Spencer nur kurz und bündig "Bud" schrieb) und um den Lebensweisheiten der Filmlegende zu lauschen. Bud Spencer lobte die Deutschen für ihre Einhaltung der Verkehrsregeln, richtete Liebesbotschaften an seine Frau Maria, mit der er seit 55 Jahren verheiratet ist, sprach von heimlichen Spaghetti-Orgien mit Terence Hill und gelobte, sich nie von seinem Bart zu trennen, weil "echte Männer" Bärte haben müssen.

Im Herbst erscheint sein neues Buch mit dem programmatischen Titel: "Was ich Euch noch sagen wollte."

(RP)
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