Emmerich Durchbruch beim Neumarkt-Streit

Emmerich · Investor Schoofs wird nahezu alle Forderungen der Baugenossen erfüllen. Baubeginn könnte Frühjahr 2017 sein.

 Horst Boch und Hajo Frücht von der Baugenossenschaft im Gespräch mit Bürgermeister Peter Hinze.

Horst Boch und Hajo Frücht von der Baugenossenschaft im Gespräch mit Bürgermeister Peter Hinze.

Foto: Markus van offern

Der Streit zwischen der Emmericher Baugenossenschaft (EBG) auf der einen sowie der Stadt Emmerich und und Neumarkt-Investor Josef Schoofs auf der anderen kann zu den Akten gelegt werden. Nachdem Schoofs jetzt zusicherte, nahezu alle Forderungen der EBG erfüllen zu wollen, lenkten auch die Baugenossen ein und votierten am Dienstagabend einstimmig für den Verkauf des 19 Quadratmeter großen Grundstücks, der zum Zankapfel geraten war. Schoofs kann jetzt mit dieser Fläche planen und, wie beabsichtigt, im Frühjahr nächsten Jahres mit den Arbeiten am Neumarkt-Center beginnen.

Bürgermeister Peter Hinze zeigte sich gestern zufrieden: "Die Verhandlungen haben sich zwar etwas hingezogen, aber es hat dadurch keine zeitlichen Verzögerungen für das Projekt gegeben. Ich bin überzeugt, dass für alle Seiten eine vernünftige Lösung gefunden wurde." So sah es auch EBG-Geschäftsführer Horst Boch: "Bis auf ein paar Kleinigkeiten wurden alle wesentlichen Forderungen aus unserem 25-Punkte-Paket erfüllt."

Für die EBG sowie ihre Mieter und Eigentümer an der Tempelstraße 4 dabei besonders wichtig: Die geplante Tiefgarageneinfahrt wird um zwölf Meter verlegt und erhält eine Einhausung, um die Lärmbelästigung möglichst gering zu halten. Außerdem gibt es einen drei Meter breiten Rettungsweg, der die Erreichbarkeit aller Wohnungen für die Feuerwehr ermöglicht.

Für das 19 Quadratmeter große Areal zahlt Schoofs den üblichen Grundstückspreis und er übernimmt die meisten der jetzt anfallenden Zusatzkosten. Obwohl er auch hätte anders planen können, habe sich Schoofs massiv bewegt, erklärte Bürgermeister Hinze. Ihm sei daran gelegen gewesen, eine einvernehmliche Lösung mit der EBG zu finden. Auch die Baugenossen hatten immer Gesprächsbereitschaft signalisiert. "Unser Credo war stets zu bauen und nicht den Bau zu verhindern", so Hajo Frücht.

Die EBG wird jetzt die Vereinbarungen sowohl mit der Stadt als auch mit Investor Schoofs vertraglich fixieren. Zu den Punkten, die sie bei den Verhandlungen für sich herausgeschlagen hat, gehört unter anderem auch neues Baurecht an der Tempelstraße 4. "Wir könnten jetzt auch das Dachgeschoss des Gebäudes ausbauen, das wäre vorher so nicht möglich gewesen", erläuterte Horst Boch.

Und so geht mit dem Neumarkt weiter: Das Projekt wird jetzt wie vorgestellt in die Planung und Bürgerbeteiligung gehen. Im Januar soll Baurecht vorliegen. Zuvor wird die Bezirksregierung die seit zwei Jahren brachliegende Freifläche nach Aspekten des Artenschutzes untersuchen. Wie Schoofs bereits im Mai angekündigt hatte, könnte er dann tatsächlich noch im Frühjahr 2017 mit den Arbeiten an dem 17-Millionen-Euro-Projekt beginnen.

(RP)
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