Emmerich Draisine ist wieder in der Spur

Emmerich · Nachdem der Spaß auf Schienen in den vergangenen Jahren regelmäßig Verluste eingefahren hatte, schloss man zuletzt mit einem Plus ab. Das ist auch das Ziel für die bevorstehende Saison, die am 21. März beginnt.

 Gerd Scholten (Geschäftsführer Grenzland-Draisine), Joachim Rasch (Kleve Marketing), Ulrich Sander (Geschäftsführer Kanustation), Martina Gellert (Kleve Marketing, v. l.) freuen sich auf die neue Saison.

Gerd Scholten (Geschäftsführer Grenzland-Draisine), Joachim Rasch (Kleve Marketing), Ulrich Sander (Geschäftsführer Kanustation), Martina Gellert (Kleve Marketing, v. l.) freuen sich auf die neue Saison.

Foto: Jan

Wenn es um das Thema Grenzland-Draisine geht, stehen stets auch Zahlen im Mittelpunkt. In den vergangenen Jahren war bei dem Freizeitvergnügen eins konstant: Verluste. Doch hat sich dies seit der Saison 2017 geändert. Es wurden Gewinne eingefahren, das Geschäftsjahr wurde mit einem positiven Betriebsergebnis abgeschlossen. Grund für die erfreuliche Entwicklung sind eingesparte Personalkosten und weniger Vandalismusschäden. Vorbei die Zeiten, in denen etwa zwei Geschäftsführer gemeinsam bei der GmbH in Lohn und Brot standen und so die Bilanz verhagelten.

 Fahrt durchs Grüne: Derzeit finden am Streckenrand die Rodungsarbeiten für den Radweg statt.

Fahrt durchs Grüne: Derzeit finden am Streckenrand die Rodungsarbeiten für den Radweg statt.

Foto: KDS

Die drei beteiligten Kommunen Kleve, Kranenburg und Groesbeek mussten keine roten Zahlen ausgleichen. Zuletzt drohte 2015 die Insolvenz. Der Patient erholt sich langsam. Die heeren Ziele bei der Gründung waren zum einen, die Trasse frei zu halten, und mit den erwirtschafteten Überschüssen sollte ursprünglich ein Radweg neben den Schienen finanziert werden. Beide Vorhabenwerden umgesetzt.

Die Bahnlinie ist noch frei, und der Zweiradweg daneben wird größtenteils mit öffentlichen Geldern gefördert. Der Bau ist beschlossen. Die Rodungsarbeiten sind zwar im vollen Gang, doch muss dafür keine Draisine still stehen. Bis Samstag sei alles weggeräumt, und kein Baum oder Strauch würde mehr stören, so die Betreiber.

Nach dem zuletzt verbesserten Ergebnis haben die Organisatoren keinen Grund, nicht optimistisch auf die bevorstehende Saison zu blicken. Am Mittwoch, 21. März, sollen die ersten Wagen fahren. "Die Zahl der Gäste hat sich zuletzt bei etwa 28.000 eingependelt", sagt Geschäftsführer Gerd Scholten. Davon ist jeder Vierte ein Niederländer. Der Streckenabschnitt zwischen Kranenburg und der niederländischen Nachbargemeinde wurde zuletzt verstärkt genutzt. Grund dafür sei, so Scholten, dass sich Groesbeek sehr positiv entwickelt habe. Fahrgast-Potenzial sieht er noch bei den Nachbarn. Nicht ohne Stolz betont der Geschäftsführer, aus welchen Regionen mittlerweile angereist wird. Das Ruhrgebiet sei ebenso regelmäßig auf den Schienen unterwegs wie Amüsierwillige aus dem Rheinland, die aus Köln oder Leverkusen stammen.

Damit das Projekt Grenzland-Draisine nicht wieder auf die falsche Bahn gerät, wurden einige Verbesserungen eingeführt. So ist ein Online-Buchungssystem eingerichtet worden, von dem versprochen wird, dass es jetzt einfacher sei, seine gewünschte Fahrt zu buchen. Neu ist ebenfalls, dass die kleinen Fahrraddraisinen nun auch barrierefrei angeboten werden können. Bei der größeren Clubdraisine hatten Rollstuhlfahrer schon immer die Möglichkeit, mitzufahren.

Die Attraktion alleine reicht vielen Gästen nicht, so dass diese weiterhin Zusatzangebote buchen können. Dies nahmen zuletzt knapp zwölf Prozent wahr. Erstmals wird in dieser Saison im Anschluss an die Fahrt eine Kanadier-, Kajak- oder Drachenbootfahrt auf dem Spoykanal angeboten sowie eine Brauereiführung in Groesbeek. Weitere Arrangements sind auf der Homepage aufgeführt.

Nicht verändert haben sich die Preise. Von montags bis donnerstags kostet die Tour 11 Euro, samstags, sonntags und an Feiertagen 14 Euro. Dabei spielt es keine Rolle, ob man sich für die 70-minütige Tour von Kleve nach Kranenburg entscheidet oder für die 40Minuten Fahrzeit von Kranenburg nach Groesbeek. Kinder bis zwei Jahren fahren kostenlos, die zwischen drei und 14 Jahren zahlen 50 Prozent.

www.grenzland-draisine.eu

(jan)
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