Emmerich Die Boden-Experten aus Vrasselt

Emmerich · Die Ingenieurgesellschaft Hydronik ist seit 2008 im Brunnenbau, auf dem Umweltsektor in der Erdwärmenutzung und im Bereich der Baugrunduntersuchung aktiv. Jetzt gab's einen Großauftrag aus Chile.

 Brunnenbohrungen, wie hier in Bienen, sind ein Teilbereich von Hydronik.

Brunnenbohrungen, wie hier in Bienen, sind ein Teilbereich von Hydronik.

Foto: Hydronik GmbH

Jens-Uwe Pietzsch hat sich schon wieder akklimatisiert. Der Geschäftsführer der Hydronik GmbH ist gerade von einer mehrwöchigen Reise durch Chile zurückgekommen. Dort hat der Geologe unter anderem Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Landes-Wirtschaftsminister Garrelt Duin begleitet, die in Sachen Wirtschaftsförderung in Lateinamerika unterwegs waren. Dass Pietzsch der gut 30-köpfigen Delegation aus Unternehmern und Wissenschaftlern angehören durfte, hatte einen einfachen Grund: sein Unternehmen ist unter anderem auf einem Gebiet aktiv, für das es in Chile einen großen Bedarf gibt - nämlich in der Geothermie, also der Nutzung der Erdwärme zum Heizen oder Kühlen.

"Unser Unternehmen wurde Ende 2008 gegründet, wir sind seitdem stetig gewachsen", sagt Pietzsch, der gebürtig aus Kiel stammt. Die Ingenieurgesellschaft, die an der Reeser Straße zuhause ist, beschäftigt derzeit 14 Mitarbeiter, die meisten davon in Vrasselt. Dazu gibt es noch ein Außenbüro in Essen. Die Ingenieure, Techniker und Gutachter sind für vier Bereiche zuständig: für Baugrunduntersuchungen (vorwiegend in der Region) und deutschlandweit für Brunnenbau (Trink- und Brauchwasser), Umweltuntersuchungen und Erdwärmenutzung.

 Unterwegs in Chile: Jens-Uwe Pietzsch (unten, Mitte) mit Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (hinten, 2. v.r.) und Wirtschaftsminister Duin (hinten, l.)

Unterwegs in Chile: Jens-Uwe Pietzsch (unten, Mitte) mit Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (hinten, 2. v.r.) und Wirtschaftsminister Duin (hinten, l.)

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In Sachen Erdwärme konnte Hydronik jetzt auch einen Großauftrag aus Chile an Land ziehen - die Geothermie-Planung für ein großes Hotelgebäude, das künftig über die im Boden schlummernde Energie beheizt und auch gekühlt werden soll "In Chile gibt es dafür ein Riesenpotenzial", weiß Pietzsch, denn das aufstrebende Land leide unter Energieknappheit und sei daher gezwungen, verstärkt auf erneuerbare Energien zu setzen. Und weil Chile ein Markt mit Zukunft ist, hat er zusammen mit der Firma "aix-o-therm" aus Marl die Tochtergesellschaft "hydro.therm Chile" mit Sitz in Vrasselt gegründet. Ein ständiges Büro in Südamerika ist in Planung.

Große Geothermie-Projekte hat das Unternehmen aber auch schon hierzulande begleitet. So etwa beim Bau des UN-Campus in Bonn oder bei Gebäuden der Deutschen Post AG in der ehemaligen Bundeshauptstadt. Auch für große Industriebrunnen, zum Beispiel für Firmen in Emmerich wie Oleon oder KLK, zeichnete Hydronik verantwortlich. Ebenso für die Bodenuntersuchungen am Standort des neuen Wasserwerks der Emmericher Stadtwerke. Ob Erdwärme oder Brunnenbau - das Unternehmen bietet in allen seinen Bereichen ein "Komplettpaket" von der Voruntersuchung über die Planung und Ausführung bis hin zur Wartung an.

Jens-Uwe Pietzsch sieht sein Unternehmen dabei auf einem guten Weg. Denn: "Vor allem das Thema "erneuerbare Energien" ist eines mit Zukunft."

(RP)
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