Emmerich Der "Firmenwagen"

Emmerich · Am Tulpensonntag wird Probat mit einem eigenen Wagen beim Umzug dabei sein. Im Zeichen des 150-jährigen Bestehens sind gut 30 Probatler mit von der Partie. Die Wagenbauer legen jetzt noch letzte Hand an.

 Stephan Prietzel, Denis Meyer und André Hülsken (v.l.) legen noch letzte Hand an dem Wagen von Probat an, der am Sonntag durchs Emmerichs Straßen rollt.

Stephan Prietzel, Denis Meyer und André Hülsken (v.l.) legen noch letzte Hand an dem Wagen von Probat an, der am Sonntag durchs Emmerichs Straßen rollt.

Foto: Markus van Offern

In diesem Jahr begeht der Röstmaschinenhersteller Probat sein 150-jähriges Bestehen. Das Jubiläum soll natürlich mit "flankierenden Maßnahmen und Veranstaltungen" entsprechend gefeiert werden. Firmenchef Wim Abbing und Marketingleiter Jan Molitor sammelten entsprechende Ideen. So werden die Probatler am Seifenkistenrennen auf dem Eltenberg und beim Firmenfitnesslauf teilnehmen. "Unser Wunschgedanke ist es, dass 150 Mitarbeiter beim Lauf mitmachen", erzählt Iris Gerlach, die bei Probat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Vielleicht klappt es ja bei den rund 470 Mitarbeitern.

Da Wim Abbing aber auch im Karneval aktiv ist und vor zwei Jahren sogar als Gardist das Prinzenpaar begleitete, kam ihm der Gedanke, mit einem Wagen beim Tulpensonntagszug mitzuziehen. Eine Umfrage bei den Mitarbeitern ergab, dass sich die meisten dafür aussprachen und sich gleich ein Team von 30 Personen meldete, das ab Oktober des letzten Jahres nach Ideen suchte. "Wir trafen uns wöchentlich", erzählt Jessica Bonnes, die für Probat Messen und Events organisiert und gemeinsam mit Markus Hilgers, Leiter der Fertigung, die Projektleitung "Karnevalswagen" übernommen hat.

Für alle war klar, dass der Kugelröster, der erste Röster der Firma und ein echtes Erfolgsmodell - er wurde 100.000 Mal produziert - irgendwie auf dem Wagen erscheinen musste. Man entschied sich dafür, eine Röstertrommel zu bauen - aber nicht einfach so. Aus über 3000 einzelnen gelaserten "Edelstahl-Kaffeebohnen" - jeweils etwa zehn Zentimeter lang - wurde diese Kugel zusammengeschweißt. "Eine echte Herausforderung, aber eine, die uns viel Spaß gemacht hat", sagt Markus Hilgers, der die Wagenbau-Idee von Anfang an unterstützte. "Ich wohne hier auf dem Lande und bin mit dem Karneval großgeworden", sagt er. Auf der Kugel sind die einzelnen Kontinente angebracht, um zu zeigen, dass Probat weltweit liefert. Das Ganze wurde auf der Wechselbrücke eines Lkw gebaut, diese wurde auf einen passenden Anhänger befestigt, der von einem Traktor gezogen wird. Diesen fährt Heinrich Jolink, Leiter des Einkaufs. Die Verkleidung sieht aus wie eine riesengroße Verpackungskiste. Ein großes Banner vorne am Wagen macht auf den Tag der offenen Tür am 22. September aufmerksam.

Rund 200 Stunden wurde in Halle 12 an dem Wagen gewerkelt - während der Arbeitszeit. "Wir konnten erst Mitte Dezember beginnen, haben eine zweiwöchige Weihnachtspause gemacht und Anfang Januar weitergebaut", erzählt Hilgers. Aber alles sei pünktlich eine Woche vor dem Zug fertig geworden. "Wir haben den Wagen "Vergangenheit und Zukunft" genannt", erzählt Jessica Bonnes.

Die 30 Teilnehmer ziehen verkleidet als Fußgruppe mit, einige als Kaffeebohne, andere als Kaffeesack und weitere als Werksarbeiter in Cordhosen, Hemden und Lederschürzen. Auch Wim Abbing und seine Familie wollen sich unters "Fußvolk" mischen und tüchtig Süßigkeiten werfen und verteilen, die mit der Aufschrift "Probat 150" versehen sind. Nach dem Zug findet die Kugel Verwendung als Deko auf dem Probat-Gelände. "Wenn das ein Erfolg wird, könnte es vielleicht sein, dass wir in den nächsten Jahren ebenfalls am Tulpensonntagszug teilnehmen", so Jessica Bonnes.

(moha)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort