Emmerich Demenz: Netzwerk hilft mit Informationen

Emmerich · Drei kostenlose Vorträge in Emmerich über die Krankheit im St.-Augustinus-Seniorenheim. Auftakt ist am 22. September.

 Eine Folge der Bevölkerungsentwicklung in Deutschland: Bis 2030 wird die Zahl der 85-Jährigen um 265 Prozent zunehmen. Bis dahin wird sich die Zahl der an Demenz Erkrankten von etwa 1,8 auf 2,5 bis 3 Millionen erhöht haben.

Eine Folge der Bevölkerungsentwicklung in Deutschland: Bis 2030 wird die Zahl der 85-Jährigen um 265 Prozent zunehmen. Bis dahin wird sich die Zahl der an Demenz Erkrankten von etwa 1,8 auf 2,5 bis 3 Millionen erhöht haben.

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Bis 2030 wird die Zahl der 85-Jährigen bundesweit um 265 Prozent zunehmen. Bis dahin wird sich die Zahl der an Demenz Erkrankten von etwa 1,8 auf 2,5 bis drei Millionen erhöht haben. Mit diesen Zahlen illustriert Dr. Christoph Baumsteiger, Chefarzt der LVR-Föhrenbachklinik Bedburg-Hau, eine Folge des demographischen Wandels und sagt: "Demenz ist nicht heilbar, aber man kann den Verlauf verzögern."

 Auf dem Bild (v.l.): Dr. Christoph Baumsteiger (Föhrenbachklinik), Maria Ebbers (LVR), Alexia Meyer (Caritas) und Manfred Lesaar (Haus der Familie in Emmerich).

Auf dem Bild (v.l.): Dr. Christoph Baumsteiger (Föhrenbachklinik), Maria Ebbers (LVR), Alexia Meyer (Caritas) und Manfred Lesaar (Haus der Familie in Emmerich).

Foto: Lindekamp

Bei frühzeitiger Diagnose ist noch so einiges möglich, damit Patienten und Angehörigen den Alltag besser bewältigen. "Die Frage, ob man nur vergesslich oder dement ist, sollte man frühzeitig abklären", rät denn auch Alexia Meyer, Caritas-Bereichsleiterin Pflege und Gesundheit. Es könnte sich nämlich herausstellen, dass eine ganz andere Ursache vorliegt, beispielsweise ein gravierender Vitaminmangel oder eine schwere Depression zu Gedächtnisstörungen führt. Und dagegen kann man etwas machen.

"Damit sollte man nicht allzu lange warten", so Dr. Baumsteiger. Er und seine Mitstreiter vom Netzwerk Demenz haben in den letzten Jahren kreisweit viele Projekte entwickelt. Darunter auch den Tanznachmittag im Klever Kolpinghaus, wo zu Livemusik dementiell Erkrankte und ihre Angehörigen tanzen. Weil Demenzpatienten Bewegung und Musik besonders guttun.

Aber am Anfang steht die Information. Deshalb organisiert das Netzwerk in Emmerich drei Vortragsabende, bei den viele Facetten beleuchtet werden. Die drei Veranstaltungen finden im St.-Augustinus-Seniorenheim, Willibrordstraße 15, in Emmerich statt und beginnen um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Zum Auftakt der kleinen Reihe fragt Dr. Baumsteiger am Donnerstag, 22. September: "Was ist Demenz?" In seinem Referat geht es um frühe Diagnostik, die von vielen nicht in Anspruch genommen wird, um neue und bewährte Therapien und psychosoziale Betreuung. Auch auf rechtliche und betreuungsrelevante Aspekte geht es.

Im Vortrag von Diplom-Sozialwissenschaftler Arnd Bader stehen am Donnerstag, 29. September, die Themen Prävention und Bewegung im Mittelpunkt. Seiner Erfahrung nach spielen Sport und Bewegung bei der Vorbeugung eine zentrale Rolle.

Am Donnerstag, 13. Oktober, hebt Marion Dobersek auf die Bedeutung des Humors bei der Begleitung von Demenzerkrankten ab. Ihr Thema: "Humor trotz(t) Demenz." Die Diplom-Psychologin geht den Fragen nach, ob man lachen darf, wenn Opa sich im Schlafanzug auf die Wanderschaft macht, wenn Fragen von Demenzpatienten falsch, aber lustig beantwortet werden. Marion Dobersek jedenfalls ist davon überzeugt, dass das Lachen mit dem Erkrankten kein Auslachen ist.

Anmeldungen zu allen kostenlosen Vortragsveranstaltungen sind im Haus der Familie in Emmerich, Telefon 02822 704570, oder per E-Mail an HdF-Emmerich@bistum-muenster.de oder demenzservicezentrum-niederrhein@caritas-wesel.de möglich.

(nk)
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