Rees Das Theresienfenster: Kunstwerk für Bienen

Rees · Wertvolles Erinnerungsstück an der Rückseite des Pfarrheims von St. Cosmas und Damian in Bienen.

 Die Schönheit des Fenster kommt besonders in den Abendstunden zur Geltung.

Die Schönheit des Fenster kommt besonders in den Abendstunden zur Geltung.

Foto: Diana Roos

Im Rahmen der Erntedankfeier wurde auch der Einbau des Theresien-Fensters an der Rückseite des Pfarrheims von St. Cosmas und Damian in Bienen gefeiert. Zu einer kleinen Zeremonie versammelten sich die Kinder des St.-Theresien-Kindergartens, die zuvor auch schon im Gottesdienst mitgewirkt hatten, sowie viele Bienener, um das Fenster zu sehen, das viele noch aus ihrer Volksschulzeit kennen.

Mitte der 60er-Jahre sorgte unter anderem der damalige Schulleiter Peter Heckens dafür, dass die neue Volksschule auch künstlerische Elemente erhielt. "Er stellte den Kontakt zu dem Künstler her", erzählte Thea Furtkamp. Inzwischen ist aus der Volksschule ein Kindergarten geworden. Im Zuge von Umbaumaßnahmen musste das Fenster weichen, konnte aber für die Kirchengemeinde gerettet werden.

Es ist ein Fenster, das in besonderer Ausdrucksweise auf das Leben und Wirken der Heiligen Theresia vom Kinde Jesu eingeht, einer aus Frankreich stammenden Kirchenlehrerin und Mystikerin. "Wie der Zufall es will, wurde sie am 4. Oktober, also am heutigen Datum, im Jahre 1897 beigesetzt", erläuterte Furtkamp. "Ihr Gedenktag ist allerdings der 1. Oktober", räumte sie ein.

Theresia, die am 2. Januar 1873 geboren wurde, sah ihr Leben als "Weg als Hingabe zu Gott", hob Furtkamp hervor. Und betonte besonders das Mitwirken jedes Einzelnen als das, worauf es ankommt. Es seien die kleinen Gesten, die das Leben ausmachen. In dem Fenster, das aus neun Feldern besteht, wird mit kräftigen und klaren Farben auf genau diese Lebensweise hingewiesen. Auf die Gnade Gottes und den Opfercharakter im Leben.

Pfarrer Michael Eiden zeigte sich erfreut, dass dieses Kunstwerk erhalten geblieben ist. Heute werde oft zu sehr nach einer Kosten-Nutzen-Analyse gedacht und weniger Geld für Kunst ausgegeben. Eiden betonte, dass es ihn beeindruckt, dass früher dort "Geld für Kunst ausgegeben wurde, an einer Stätte, wo Kinder unterrichtet werden". Eiden ergänzte: "Das Leben hat auch etwas mit Schönheit zu tun."

Die wahre Schönheit des Fensters komme in den Abendstunden erst zu Tage. Daher riet Furtkamp allen Bienenern, beim nächsten Abendspaziergang an dem Fenster vorbeizugehen.

(ste)
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