Wolfgang Punessen "Das Problem haben wir gelöst"

Emmerich · Heute wird nach sieben Wochen Pause wegen anhaltender Probleme mit den Wasserwerten das Stadtbad Rees wieder geöffnet. Der Stadtwerke-Geschäftsführer stand der RP Rede und Antwort.

Wolfgang Punessen: "Das Problem haben wir gelöst"
Foto: van Offern, Markus (mvo)

Die Wasserwerte sind jetzt wieder im grünen Bereich. Aber steht denn jetzt auch die Ursache fest, warum sie zunächst für einen Betrieb des Bades nicht ausreichend waren?

Punessen Ursache war war eine Reihe von Punkten, die miteinander zusammenhingen. Zum einen hat ein hoher Phosphatgehalt im Wasser unseren Filter- und Aufbereitungsanlagen Schwierigkeiten bereitet. Zum anderen hatten wir auch Huminsäure im Füllwasser, die mit Chlor eine ungünstige Verbindung eingegangen ist. Wir haben neben dem Einbau einer weiteren Filterstufe verschiedene Flockungsmittel ausprobiert und dem Füllwasser die Säure entzogen. Jetzt liegen die Werte weit unter der Grenze.

 Wasserratten freuen sich: Endlich darf im neuen Reeser Stadtbad wieder geplanscht werden.

Wasserratten freuen sich: Endlich darf im neuen Reeser Stadtbad wieder geplanscht werden.

Foto: markus van offern

Als Laie fragt man sich, wieso diese Probleme nicht auch in dem alten Stadtbad auftraten. Es wurde ja mit dem gleichen Wasser versorgt.

Punessen Das war eine andere Situation. Nachdem in Deutschland die Grenzwerte gesenkt wurden, ist im alten Bad dessen große Sandfilteranlage einfach mit einem ein Aktivkohlebett ergänzt worden. Das war bei unserer neuen Anlage so leider nicht möglich.

Können Sie denn jetzt ausschließen, dass es erneut zu Problemen mit den Wasserwerten kommen wird?

Punessen Aufgrund der Maßnahmen, die wir ergriffen haben, gehe ich davon aus. Das Problem haben wir gelöst.

Wer muss für diese zusätzlichen finanziellen Maßnahmen geradestehen?

Punessen Zum größten Teil der Auftragnehmer, also das Bauunternehmen. Wir haben uns nur in geringem Maße daran beteiligt. Die Schwierigkeit war, dass am Anfang nicht klar war, worin tatsächlich die Ursache für die schlechten Werte lag. Als wir das wussten, wurde aber deutlich, dass sich der Unternehmer vorab mit der Situation hätte befassen müssen. Zum Glück gab es keinen Rechtsstreit. Das hätte alles weiter verzögert.

Verzögerungen gab es aber auch beim Bau des neuen Schwimmbades. Inwiefern hat das eine Rolle bei der Schließung gespielt?

Punessen In gewisser Hinsicht hat auch das eine Rolle gespielt. Ursprünglich sollte das neue Bad im Mai fertig sein. Dann war Anfang August vorgesehen. Letztendlich erfolgte die Schlüsselübergabe aber nur einen Tag vor der Eröffnung. Dadurch fehlte uns die Zeit für einen umfassenden Probebetrieb. Und die Probleme, die uns zu schaffen machten, traten leider erst nach einem gewissen Zeitraum auf.

Wie haben eigentlich die Nutzer des Schwimmbades reagiert? Sind ihnen finanzielle Schäden, etwa durch den Kauf von Dauerkarten, entstanden?

Punessen Die Schließung war für uns eine ganz unglückliche Situation, zumal wir auch wissen, dass beispielsweise der Schwimmverein jetzt vor Ort keine Trainingsmöglichkeit hatte. Im Großen und Ganzen muss man aber sagen, dass unsere Gäste doch relativ gelassen darauf reagiert haben. Durch den Verkauf von Karten ist niemandem ein Schaden entstanden, weil wir jetzt auch ein anderes System haben. Zeitlich begrenzte Eintrittskarten gibt es bei uns nicht mehr.

RP-REDAKTEUR MARKUS BALSER FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP)
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